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[Rezension] Jennifer L. Armentrout – „Oblivion 2 – Lichtflimmern“

o2lfVon Daemon Black bekommt man nie genug

Daemon Black ist cool und irgendwie heiß und gefährlich. Er ist aggressiv, angriffslustig und arrogant und doch hat er eine herzliche und liebevolle Seite. Diesem Protagonisten kann und muss man einfach verfallen. Genauso ist es mir ergangen … wieder einmal.

Ich mochte seine Sichtweise von „Opal – Schattenglanz“, so erfuhr ich endlich, was er dachte, erlebte und durchmachte als Katy verschwunden war oder sich mit Blake einließ.

Auch dieser Band war wieder einmal mega spannend geschrieben, so dass ich dieses Buch kaum aus der Hand legen konnte. Endlich wurden auch all die Lücken geschlossen und Fragen beantwortet, die sich mir in „Opal – Schattenglanz“ stellten. Als Leser erfährt man auch mehr über die Lux, da man sie direkt über Daemon kennenlernt und sie dadurch auch als Nebencharaktere mehr Tiefe erfahren.

Am Ende gab es einen fiesen Cliffhanger, der mich regelrecht wahnsinnig macht, weil ich unbedingt wissen muss wie es weitergeht. Jetzt steht nur noch die Entscheidung: Was mache ich? Entweder muss ich jetzt bis zum 28. Februar 2018 warten bis der dritte Oblivion-Band veröffentlicht wird oder ich lese den 3. Band aus Katys Sicht „Opal – Schattenglanz“. Daemons Sicht wäre mir aber garantiert wieder die liebste Option, weil er ein cooler Typ ist und durch ihn die Geschichte noch mehr Spannung und Humor hat.

Der Schreibstil ist wunderbar leicht und flüssig, die Geschichte ist spannend und man erfährt endlich die Gründe für Daemons Handlungsweisen, wodurch sein Charakter noch einiges an Tiefe gewinnt.

Das Cover gliedert sich wunderbar in die Onyx- und Oblivion-Reihe ein und ich liebe es. Ich liebe das herrliche Licht- und Farbspiel ein, dass mich an eine Mischung aus silbrig-goldenem Sonnenlicht und Schatten erinnert. Es ist wahrlich ein Lichtflimmern …

 

Fazit:

„Lichtflimmern“ ist eine tolle fast eigenständige Geschichte und Ergänzung zu „Opal“ und bietet tolle neue Szenen, die man gelesen haben muss, um mehr über die Lux und Daemon zu erfahren. Denn Daemon Black ist einfach eine coole Socke! Ich liebe seine Sichtweise deutlich mehr als die von Katy. Es ist so witzig, seinen Gedanken zu folgen und herauszufinden was er als nächstes plant. Es macht einfach Spaß! Ich bin schon sehr gespannt auf Teil 3 der Oblivion-Reihe.

Wegen dem fiesen Cliffhanger muss ich mir nun Katys Sicht in „Opal – Schattenglanz“ durchlesen, vielleicht erfahre ich da mehr. Außerdem bin ich neugierig, wie die Geschichte in Band 3 fortgesetzt wird.

Ich vergebe volle 5 von 5 Punkten an „Lichtflimmern“

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#daemonblack #oblivion #lichtflimmern #opal #schattenglanz #jenniferarmentrout #jenniferlarmentrout #cliffhanger #lux #rezension #bibliomantik

 

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Kurzgeschichte “Schule des Horrors”

Ich entdeckte heute zufällig beim Durchblättern meines Archives von Kurzgeschichten eine Story, die ich schon vor Jahren geschrieben hatte: “Schule des Horrors“.

Den genauen Zeitrahmen, in dem ich diese Kurzgeschichte verfasst hatte, kann ich leider nicht nennen, da ich diesen dieses eine Mal leider nicht vermerkt hatte. Dennoch setzte ich mich und laß mir diese kurze Geschichte durch und dachte, die gehört gelesen! Und das nicht nur von mir! 🙂

So tippte ich sie fleißig wortgetreu ohne Änderungen für euch ab und postete sie bei Wattpad, damit ihr euch an der “Schule des Horrors” auch ein wenig erfreuen könnt 😉

Ich wünsche euch nun viel Vergnügen beim Lesen meiner “alten” Kurzgeschichte. Bin sehr gespannt, wie ihr sie findet.

 

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Dupe Love

Die hier aufgeführten Charaktere entspringen den Autoren der TV-Serie Roswell. Die Geschichte “Dupe Love” ist von mir verfasst und veröffentlicht, so dass die Rechte an dieser Geschichte mir gehören.

Dieser Roswell-Fanfic entstand etwa in der Zeit von 1999 – 2000. Ihr könnt “Dupe Love” auch unterwegs bei wattpad.com mit eurem Smartphone abrufen und lesen.

Kapitel 1 – Zuflucht

 

Liz Parker hatte mal wieder tierischen Stress mit ihrem Vater und auch noch Streit mit ihrem Freund Max Evans. Sie ist von zu Hause weggerannt, nachdem sie einfach ihre Sachen in ihren Rucksack gepackt hatte. Sie wusste nicht wo sie hinlief…ihre Beine trugen sie einfach quer durch die Stadt, bis sie schließlich vor einer Tür stehen blieb. Es war die von Zan. Liz war sich unsicher, doch sie klopfte an, denn sei wusste, dass Zan immer für sie da war. Sie klopfte. Zan hörte ein zartes Klopfen an seiner Wohnungstür und ahnte bereits, wer die Person auf der anderen Seite der Tür war. Mit zitternden Fingern öffnete er seine hölzerne Wohnungstür und erblickte Liz vor sich stehend. Sein Herz zog sich schmerzhaft bei ihrem Anblick zusammen. Er sah ihre dicken verquollenen roten Augen, sie hatte geweint, und ihre Aura wies dunkle purpurrote Flecken des Kummers und des Zorns auf.

Zan fragte behutsam:

„Liz, was ist denn geschehen? Komm erst einmal rein! Und dann erzählst du mir alles, einverstanden?!“

Liz betrat die Wohnung und lies ihren Beutel an Ort und Stelle fallen. Sie war fertig… Fertig mit ihrem Dad, fertig mit Max, einfach fertig mit allen…

„Meinst du, ich könnte eine Weile hier bei dir bleiben? Ich würde ja zu Max gehen, doch ich hab mich mit ihm auch verstritten und zu Maria geht nicht, da würden Max und mein Dad mich als erstes suchen!“

„Natürlich kannst du bleiben. Das ist kein Problem. Bleib so lange du möchtest, okay?!“

„Okay. Ich danke dir, Zan!“

„Aber was ist denn überhaupt los? Erzähl mal was geschehen ist, von Anfang an.“

„Ich… Ich hatte Streit mit Max… Es ging um nichts, doch irgendwie waren wir beide total aufgebracht und dann… Als ich zu Hause ankam, warf mir mein Dad vor, ich sei unverantwortlich und würde mich überall herumtreiben. Ich bekam Stubenarrest von ihm und weiß nicht einmal wieso? Ich versteh das nicht. Und…Und als ich mich wörtlich wehren wollte, bekam ich eine geklebt. Er hat mich noch nie geohrfeigt. Das war so furchtbar! Ich habe mich doch nur verteidigt und gesagt, ich sei nicht so wie meine Schwester Rosa… Ich kann es nicht ändern, dass sie seit vielen Jahren tot ist! Ich bin nicht wie sie!!!“

Liz’ Stimme brach zunehmend, ihre Augen füllten sich mit Tränen, die sogleich über ihre Wangen liefen.

„Ich weiß nicht, ob sie je wieder mit mir sprechen werden? Und auch nicht, ob ich je wieder nach Hause gehe!“

 

Liz ließ sich auf die Couch niedersinken, die mitten im Zimmer stand und schlug die Hände vor ihr Gesicht. Ihre Schultern zuckten mit jedem Schluchzer, den sie von sich gab und zwar so sehr, dass es Zan sehr nahe ging und er sich total hilflos fühlte.

Vorsichtig setzt er sich neben sie. Liz stürzte auf ihn zu…in seine Arme. Sie klammerte sich an seine Schultern und vergrub ihr Gesicht in sein T-Shirt.

„Es wird wieder alles gut.“ flüsterte er leise und besänftigend während er sacht über ihren Rücken streichelte.

„Alles wird wieder gut.“ haucht er noch einmal.

Sie schüttelte den Kopf, ohne ihr Gesicht von seinem Körper zu lösen. Sie fühlte sich in seinen Armen schon etwas wohler, nicht mehr so hilflos und einsam.

Zan streichelte ihr über ihr Haar mit sanften, langsamen Bewegungen…

„Es wird wirklich alles gut, Liz!“

Zan gab sich Mühe beruhigend auf Liz zu wirken, was auch ein wenig Erfolg hatte. Doch in seinem Innern war er in Aufruhr. Denn jetzt konnte er ihren wunderbaren Körper spüren. Sie fühlen und berühren. So nah war er ihr noch nie zuvor gewesen.

Er hielt Liz, seine Liebe, in seinen Armen. Sie war zu ihm gekommen!

>Nein, das ist nicht gut! Es ist wirklich nicht der richtige Zeitpunkt für solche Dinge. Sei einfach nur ein guter Freund!< rief sich Zan in sein Gedächtnis. Dennoch… Seine Haut brannte wie Feuer unter ihrer Berührung und ihren weiblichen wunderschönen Rundungen…

Seine Hände streichelten sanft über ihren Rücken und nahmen jedes kleine Detail von Liz war. Es war ein tolles und unbeschreiblich schönes Gefühl sie so nah an sich zu spüren.

>NEIN! Du musst damit aufhören! Verwehre dir diese Eindrücke und alles andere! Sei nur ein Freund, ein guter Kumpel… Reiß dich zusammen, Zan< sprach er zu sich selbst, um nicht diese Situation zu zerstören und Liz noch mehr Kummer und Ärger zu bereiten, das arme Ding!

>Liz braucht jetzt einen Freund, der ihr hilft ihren Kummer für eine Weile zu vergessen. Und dieser Freund will ich sein!<

Liebevoll streichelte er weiter über ihr weiches Haar, welches sich über ihre Schultern ausgebreitet hatte. Sie war so schön warm… Sie konnte aber auch seine Wärme spüren und fühlte sich geborgen… Sie schmiegte sich noch ein wenig enger an ihn. Ihr Schluchzen verstummte allmählich und sie beruhigte sich. Liz hörte auf zu weinen, hob ihren Kopf und murmelte leise ohne ihn anzukucken:

„Tut mir leid, Zan!“

Mit den Fingern strich sie über den feuchten Fleck, den sie auf seinem T-Shirt hinterlassen hatte, sah Zan entschuldigend an und meinte:

„Entschuldige bitte, das wollte ich nicht!“

Zan lächelte sie an und entgegnet ihr:

„Das ist schon okay!“

Doch diese Berührung jagte ihm einen wolligen wunderbaren Schauer über den Rücken – nein nicht nur dort! Überall! Anschließend berührte sie seine Lippen und fuhr sanft darüber hinweg, obwohl er sie gerade loslassen wollte. Er wollte schließlich nur ein guter Freund für sie sein, auch wenn sein Herz mehr wollte… Sie verknotete ihre Finger mit den seinen. Ihn durchfuhr schlagartig ein wahnsinnig intensives warmes Gefühl, welches in ihm von Kopf bis in die Zehen kribbelte.

Zan war verrückt nach ihr – besonders wenn er sie wie gerade eben spüren durfte. Zan hatte einen unglaublich entzückten Gesichtsausdruck, so fasziniert und sanft, so dass Liz in seine Augen blickte, auf seine Lippen, zurück in seine Augen,…

Sie musterte einfach sein Gesicht und war gerührt. Dann sagte sie mit zarter Stimme zu Zan:

„Weißt du, dass du tierisch süß bist?!“

Sie schaute ihm tief in die Augen und ließ nicht von ihm ab. Zan war verunsichert. Er wusste nicht, was er nun sagen bzw. tun sollte. Schließlich war Liz noch mit Max zusammen und sie war sehr verletzlich.

Da nahm Liz seinen Kopf in ihre Hände und küsste Zan sacht auf seine weichen Lippen. Zan stockte der Atem, so wundervoll und unerwartet war dieser sanfte zarte Kuss und Liz unglaublich weichen warmen Lippen. Zan war wie erstarrt. Er… Er konnte sich nicht bewegen, er spürte nur Liz’ Lippen auf seinen… Ein herrliches unbeschreibliches Glücksgefühl durchflutete ihn. Doch gleich darauf war es auch schon wieder vorüber. Die Realität hatte ihn wieder.

>Leider!<, dachte sich Zan, und antwortete Liz verunsichert und leise:

„Du bist auch süß! Sehr sogar!“

Er hätte ihr gern noch mehr gesagt, doch ihm fiel wieder ein, weshalb Liz sich überhaupt bei ihm befand und beließ es dabei… Er wollte sie nur noch einmal berühren, sie spüren, ihre weichen Lippen auf seinen spüren und sie küssen…

Sehnsüchtige Blicke glitten über Liz` Lippen. Zan war wie verzaubert von ihnen…von ihren wunderschönen, sinnlichen Lippen…Es war, als würde dieser Gedanke ihn unweigerlich vorantreiben… Er konnte nicht mehr anders, doch als er nah genug an sie herankam, ihre Lippen fast auf seinen spüren konnte, hielt er inne… Er stoppte und blickte Liz in ihre unglaublich schokobraunen Augen…Unsicherheit erfüllte ihn. Doch ihre Augen verrieten ihm, dass sie es auch wollte… Noch einen Kuss, einen einzigen sinnlichen Kuss… Es war wie ein Flehen, ein Betteln, dem beide nicht widerstehen konnten und sich einander näherten, bis sie sich endlich wieder berührten…

Liz ergriff erneut seinen Kopf. Zan spürte nur noch Liz und vergaß die Welt um sich herum vollkommen. Er spürte ihre Zunge, wie sie seine Lippen sanft umspielte…

>Oh…<

Zan begann leicht vor Erregung zu zittern. Liz lächelte als sie es wahrnahm und drang ganz sanft mit ihrer Zunge in seinen Mund ein, seine weiche warme Höhle zu erobern, und berührte mit kleinen kreisenden Bewegungen seine Zunge. Ein leises kehliges Stöhnen entrann ihm, er konnte bald nicht mehr vor…

Er war wie benebelt von diesem Kuss, Liz` Berührungen, einfach von allem. Er konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen, er befand sich hilflos in Liz’ Händen. Ihre Hände, die langsam an ihn entlang glitten und unter seinem T-Shirt verschwanden, über seine Brust streichelten und sinnlich an Stellen berührten, wie Zan es sich immer in seinen Träumen vorgestellt hatte.

Zan war verrückt bei dem Gedanken daran, was gerade zwischen ihnen geschah. Er fühlte sich leicht wie eine Feder und schien zu schweben oder die Welt löste sich unter ihm auf… So etwas hatte er noch nicht gekannt, obwohl er schon Mädchen geküsst hatte. Aber Liz, schon der Klang ihres Namens ließ ihn schwach werden. Es drehte sich alles um ihn, ihm war heiß und kalt, warm und wärmer…

>Liz…Liz ist so süß und sinnlich!!!!<

Er zog sie dichter an sich heran, gierig sie noch mehr zu spüren…mehr und mehr. Sie reagierte intuitiv auf seine Empfindungen, indem sie ihre Hände noch weiter unter sein T-Shirt gleiten ließ und über seinen nackten Rücken streichelte.

Er schob ihr weiches Haar bei Seite, um mit seinen Fingern ungestört die Haut an ihrem Hals zu erkunden. Ein Kribbeln gefolgt von leichtem Zittern rann durch ihren Körper. Zan stellte voller Erstaunen fest, dass er auch solch eine Wirkung auf sie erzielte wie sie auf ihn. Auf Liz! Liz, die er so sehr begehrte, so sehr liebte und es doch nicht durfte. Seine Liz für diesen Moment! Er schmunzelte.

Zan löste seine Lippen von ihren, nur um seine Erkundungen fortzusetzen. Zärtlich folgte er den Umrissen ihrer Lippen und ihrem Kinn mit seiner Zunge, er glitt langsam hinab zu ihrer Kehle, ihrem Hals und saugte sich sanft daran fest. Er knabberte behutsam an ihr. Ein wahnsinniges Kribbeln wirbelte in ihm, er konnte nicht mehr von ihr lassen, er wollte dieses Kribbeln noch intensiver spüren. Länger und tiefer…

Es war so unbeschreiblich schön…Liz` Kehle entwich ein kleiner Stöhner. Zan blickte sie an, Liz Wangen färbten sich ein wenig rot, doch sie wollte nicht, dass er aufhörte. Mit flehenden Blick sah sie ihn an. Zan konnte nicht anders, er küsste sie erneut auf ihre Lippen, streichelte ihr sanft mit zitternden Händen über ihren Rücken, tastete sich zu ihrer Brust…

Er … er wollte noch mehr…Mehr von ihr spüren…

Liz hielt inne als sie seinen begierigen Blick wahrnahm und löste sich von ihm vorsichtig.

„Wir …wir können das nicht. Wir müssen damit aufhören!“

Zan’s Denkfähigkeit regte sich nur langsam. Es dauert einen Moment bis er fragte:

„Was? Wieso?“

Seine Augen bettelten, seine Hände flehten, seine Lippen brannten und wollten mehr. Sie wollten nicht aufhören Liz zu berühren und sie zu küssen. Er wollte ihr nahe sein. Sehr nahe!

„Max“ flüsterte Liz kaum hörbar.

Schon bei diesem Namen wurde Zan mulmig. Ihm fiel wieder ein, weshalb Liz zu ihm gekommen war und … wie wunderschön sie sich anfühlte…

„Oh Liz,…Ich…Ich begehre dich so sehr! Du bist so atemberaubend!“

Liz: „Zan, es … es geht nicht, Max…“

Schon wieder lief Eiswasser über seinen Rücken…nicht nur ein Tropfen, sondern eine ganze Wanne voll Eiswasser…Brrrr.

Zan: „Ja, Max.“

 

Kapitel 2 – Alles ändert sich

 

Liz fühlte, wie jemand sanft durch ihre Haare fuhr und sie aus ihrem Gesicht strich als sie auf der Couch lag und träumte.

>Ich muss Zan sagen, dass er damit aufhören soll, aber es fühlt sich so gut an! Oh, nur noch einen kleinen Moment. Ich tu einfach so, als ob ich schlafen würde…Oh Zan!<

Eine bekannte Stimme fragte sie:

„Liz, Liz, was machst du hier?!“

Liz hörte es zwar, doch sie nahm es noch nicht so wahr.

Wieder ertönte diese liebliche Stimme:

„Liz, aufwachen. Was machst du hier?“

Liz fragte sich:

>Wer, wer stört mich denn da so nervig. Es ist doch gerade so herrlich!<

Sie streckte und reckte sich genüsslich und öffnete ganz langsam ihre Augen und wollte gerade sagen:

>Ach, Zan. Nur noch eine Minute, bitte!<

Doch als sie ihre Augen öffnete und Max erkannte, der sich über sie gebeugt hatte, vergaß sie plötzlich was sie sagen wollte und blinzelte, da das Licht ihr direkt in die Augen schien.

Max kniete neben ihr und fragte erneut:

„Was machst du hier?“

Liz: „Wenn du gestern angerufen hättest und ich dir nicht egal gewesen wäre, wüsstest du es!“

Max sprang empört auf.

„Wieso hätte ich das tun sollen? Du bist doch während unseres Gespräches einfach weggelaufen!“

Liz: „Nein, es war kein Gespräch, es war ein Streit! Ich konnte es nicht ertragen, mich mit dir zu streiten!“

Max: „Und wieso bist du nicht bei dir zu Hause?“

Liz: „Ähm…mein Dad und ich hatten auch … naja…“ Liz biss sich auf die Lippen, ehe sie dann weitersprach: „Er hat mir Vorwürfe gemacht und …“

Max: „Und?“

Liz: „Und dann bin ich dort verschwunden…und Zan erlaubte mir bei ihm hier zu übernachten.“

Max: „Und wo ist er jetzt?“

Liz: „Wer?“

Max: „Na Zan!“

Liz zuckte mit den Schultern. Max` Blick glitt durch das ganze Zimmer. Erst jetzt bemerkte er, dass Liz nur ein T-Shirt trug, und sah sie entsetzt an. Wütend fuhr er sie an:

„Und deshalb treibst du es gleich mit Zan?“

„Wie bitte?“

Liz war empört. Sie hätte nie geglaubt, dass Max jemals so etwas zu ihr sagen könnte, doch er hatte sich in letzter Zeit sehr verändert. Max war nun anders als der Max, in den sich Liz damals verliebt hatte.

Liz war verletzt. Sie wickelte sich in die Decke ein und schrie Max an:

„Verschwinde! Hau endlich ab! Ich will dich NIE wieder sehen!“

Sofort liefen Tränen ihre vor Wut geröteten Wangen hinunter.

Max drehte sich sauer um, doch ehe er ging, warf er einen letzten verletzten Blick auf Liz und bemerkte ihre Tränen. Jetzt tat sie ihm leid, doch weshalb sollte er sich bei ihr entschuldigen? Sie hatte doch was mit Zan am Laufen, oder etwa nicht?!

Fragend blickt er sie an, doch ihren wütenden, hasserfüllten Blicken konnte er nicht mehr entkommen. Er drehte auf dem Absatz um und verließ schnellen Schrittes Zans Wohnung, knallte die Tür hinter sich zu und brauste mit seinem Jeep davon.

 

Zan vernahm das Knallen der Wohnungstür, obwohl er im Bad duschen war, und kehrte zurück zu Liz. Er fragte sie was los gewesen sei und ließ sie berichten. Ihre Augen waren mit Tränen gefüllt, die kleine Bäche über ihre Wangen zauberten, so dass sich Zan zu ihr auf die Couch setzte und sie in den Arm nahm. Liz schmiegte sich sofort an ihn. Sie brauchte jemanden, der sie in die Arme nahm und ihr Wärme, Zuneigung und Liebe schenkte…

Zan gewährte ihr den Wunsch und wiegte Liz ganz sanft und beruhigend in seinen Armen hin und her.

>Arme Liz! Wieso taucht Max ausgerechnet jetzt auf, wo es ihr doch so schlecht geht!<

Zan: „Möchtest du etwas zu trinken? Wie wäre es mit einem Kakao?“

Liz sah Zan mit einem Lächeln an und entgegnete ihm:

„Zan, du bist verrückt!“

Zan: „Ich weiß! Also, was ist nun mit einem Kakao für meine Süße?“

Liz nickte, Zan stand auf, ging in die Küche und bereitete für Liz und sich eine schöne warme Tasse leckeren Kakao zu, während Liz sich in die Bettdecke einkuschelte und über sich, Max und ihren Streit nachdachte. Sie sah noch einmal den Max vor Augen, in den sie sich verliebt hatte und nun den Max, der sich so gemein verändert hatte…

Tränen bildeten sich wieder und wurden zunehmend mehr. Sie begann zu weinen. Zuerst nur leise, doch dann schluchzend und lauter, so dass selbst ihre Schultern zuckten.

Zan hörte sie schluchzen und eilte zu Liz zurück.

>Arme Liz. Sie ist vollkommen fertig! Ach Liz! Ich möchte dir so gern helfen, aber ich weiß nicht wie?!<

Er setzte sich mit dem Kakao zu ihr auf die Schlafcouch. Sie warf sich gleich wieder in seine Arme, nachdem er die Tassen auf den Boden abgestellt hatte, und weinte weiter. Sie weinte ihm wie am Vortag sein T-Shirt nass, welches er sich nach dem Duschen übergeworfen hatte. Doch dies war nun uninteressant. Liz war wichtiger als ein T-Shirt!

Liebevoll strich er über ihr Haar, gab ihr einen kleinen Kuss auf ihre Stirn und flüsterte:

„Es wird alles wieder gut! Versprochen!“

Doch sie glaubte nicht mehr daran. Sie hatte Max, ihren Max, in den sie sich damals verliebt hatte, verloren… schon längst verloren…

 

Kapitel 3 – Alles beginnt von vorn

 

Haus der Evans

Max lag auf seinem Bett und starrte an die Decke. Sein Blick war leer…vollkommen leer… Ohne Geist oder Seele… – einfach geist- und gedankenlos… Es lag nur eine Hülle von ihm da. Er schien über seinem eigenen Ich zu schweben und sich von oben dort unten auf dem Bett liegen zu sehen…

>Sie war alles was ich hatte!…ALLES…<

Er rollte sich zusammen. Sein Herz brannte vor Wut und Schmerz. Eisige Kälte von Trauer und Einsamkeit umhüllte ihn. Eine Träne entwich seinem Auge. Er ließ sie laufen… einfach laufen, so als ob er sie gar nicht spürte wie sie ihren Weg über seine Haut, seine Wange bahnte, bis sie sein Kopfkissen erreichte und davon langsam aufgesaugt wurde.

Max fühlte sich so, als ob ein Teil von ihm begann zu sterben. Zu sterben, weil er Liz nicht mehr Nahe sein konnte. Weil sich alles verändert hatte.

>Ich habe mich verändert!< stellte Max mit Entsetzen fest und drehte sich auf die andere Seite.

>Sie ist doch alles was ich hatte! Aber wie…Wie konnte sie nur so was tun? Ich verstehe sie nicht! Das ist doch sonst nicht ihre Art! Sie würde mir doch so etwas nicht antun!? Oder liegt es alles an mir?<

Zweifel machen sich in ihm breit.

Tränen… Bittere Tränen entwichen seinen Augen. Er weinte, dabei hatte er noch nie so aus Wut und Verzweiflung geweint wie an diesem Tag.

 

Reglos lag Max eine ganze Weile auf seinem Bett. Nur ein leises Schluchzen war zu hören. Doch dann sprang er auf, er wirbelte im Zimmer herum, hämmerte mit seiner Faust gegen die Wand, drehte er sich um und warf aus versehen Liz’ Foto vom Nachtschränkchen. Es segelte zu Boden, das Glas zerbrach, der Rahmen platzte. Nur ihr Foto blieb ganz. Ein Foto von Liz aus glücklichen Tagen. Er hob das gerahmte Bild behutsam auf und sah es an.

>Wieso? Wieso, was habe ich getan? Wie sehr soll ich mich denn verändert haben? Ich bin doch noch der gleiche Max wie vor einem Jahr!<

Doch das entsprach nicht der ganzen Wahrheit, denn Max hatte sich verändert, sehr sogar. Ihn interessierte niemand mehr…keine Freunde, einfach niemanden… Er war nur noch für sich da… Aber wieso? Was war mit Max geschehen?

Er warf das Foto auf den Boden und boxte wuchtig und wütend mit der Faust darauf ein. Plötzlich durchfuhr ihn ein stechender Schmerz, seine Hand begann zu bluten…Einige Glassplitter hatten seine Hand durchdrungen und saßen nun tief in seiner Haut. Jedoch nicht tief genug. Er drückte erneut auf die Scherben…Autsch! Das linderte seinen Herzschmerz  ein wenig. Jedoch nur für kurze Zeit. Er wiederholte es noch einmal. Das Blut strömte weiter. Es tröpfte auf den Boden zu seinen Füßen und bildete sich dort zu einer kleinen Blutlache. Wieder ein Tropfen. Max blickte wie benommen zu Boden und beobachtete sein tropfendes Blut. Doch seine Gedanken waren nur bei Liz. Ihren gefühlvollen Augen, ihrer kleinen Stupsnase, ihren sinnlichen Lippen…

Zärtlich berührte er ihr Bild am Boden und streichelte ihr über die Wange… Er glaubte, Zan und Liz wären nun zusammen, doch er kam langsam zur Besinnung.

>Ich liebe dich doch…Ich kann das nicht glauben und will es auch nicht. Nein, es war nichts zwischen euch. Ich bilde es mir nur ein. Ja genau, Einbildung!<

Max schöpfte neuen Mut. Er zog sich die Splitter aus seiner verletzten Hand heraus und heilte sie mit seinen Alienkräften. Anschließend säuberte er den Blut benetzten Boden und fügte den Bilderrahmen wieder in den Originalzustand mit Hilfe seiner Kräfte zusammen. Anschließend legte er behutsam Liz’ Foto wieder in den Rahmen hinein und stellte es zurück auf seinen Nachttisch. Dorthin, wo es bisher immer stand.

>Alles wird wieder gut!< sagt er leise zu sich selbst.

 

Derweil zu Hause bei Zan

Zan und Liz machten sich heute einen gemütlichen Tag. Liz hatte Zan sogar davon überzeugt, mit ihr ins Einkaufszentrum shoppen zu gehen. Liz brauchte dringend Ablenkung, und da ist shoppen genau das richtige neben Mikroskopieren usw. Sie wollte heute einfach nur Spaß mit Zan haben.

Zan stellte zuvor nur einige kleine Bedingungen:

1) Er wollte Liz zum Essen einladen und gemeinsam einen schönen Tag erleben.

2) Er wollte keine Ewigkeit in irgendeinem Klamottenladen verbringen und sich zu Tode langweilen. Und

3) Er wollte nicht vor „schwierige“ Entscheidungen gestellt werden, was speziell Kleiderwahl für die Dame bedeutet, das würde ihn nerven…

Liz war mit Zans’ Bedingungen einverstanden und schon stürmen sie das Einkaufszentrum…

 

Nach Stunden des Einkaufens bzw. des „erbarmungslosen Einkaufens“ wie Zan es bezeichnete, ließen sich Zan und Liz in einem gemütlichen kleines Cafe nieder, setzten sich an einen Tisch in einer ruhigen Ecke, sodass sie sich gegenübersitzen und in die Augen des anderen blicken konnten. Erst jetzt bemerkte Liz, welch strahlend blaue Augen Zan hatte, da sie ihn direkt ansah. Sie hatten einen ungewöhnlichen und wunderschönen seltsamen Farbton, so als ob seine Augen aus einer Mischung aus dem Blau des Himmels und des Ozeans bestanden.

Liz versank allmählich in Zans ungewöhnlich blaue Augen. Zan verzog hingegen seinen Mund zu einem verschmitzten Lächeln, weil er Liz in diesem Moment recht niedlich fand, so abwesend wie sie gerade war. Liz dachte über Zan nach, wie sie sich kennengelernt hatten, wie sie Freunde wurden und wie er sie aufnahm, als sie dringend einen Freund brauchte. Sie stellte auch fest, das sie die meiste Zeit vergaß wie toll Zan doch eigentlich war, denn zuvor war sie nur auf Max „fixiert“. Das hatte sich nun geändert. Das Max-Bild vor ihrem inneren Auge verschwand allmählich. An dessen Stelle rückte langsam das Bild von Zan, doch wieso? Sie waren doch nur Freunde, oder? Liz fühlte, wie ihr Gesicht heiß und rot wurde. Es war merkwürdig, auf diese Art an Zan zu denken. Sie konnte nicht…

Da passierte es. Ein Streit zwischen zwei Truckern brach aus. Der eine forderte sein Geld von dem Anderen. Plötzlich zog einer der beiden eine Waffe und zielte auf den anderen. Es begann ein wildes Handgemenge, eine Schlägerei zwischen den beiden entbrannte.

Wütende laute Männerstimmen rissen Liz aus ihren Gedanken. Sie blickte auf und sah, dass jeder im Cafe die beiden Trucker anstarrten. Liz Herz schlug wie wild, sie hatte Angst und zitterte nervös.

>Genau wie damals im Crashdown als Max mich rettete!< schoss es ihr durch den Kopf.

>Oh nein, nicht noch einmal!<

 

Die beiden Trucker stritten sich weiter. Einer hielt dem anderen die Waffe an den Kopf und meinte mit einem siegessicheren Grinsen im Gesicht:

„Du wirst kein Geld mehr brauchen, wenn du tot bist!“

und drückte ab. Doch anstatt den Trucker zu treffen, jagte der Schuss direkt in Liz und Zans Richtung, da der eine Trucker den Arm des anderen im letzten Moment wegdrücken konnte. Alle Augen hafteten auf den beiden Truckern, die wie versteinert dastanden, bevor einer der beiden brüllte:

„Lass uns hier abhauen!“

Kaum hatte der bulligere Typ der beiden es ausgesprochen, rannten die beiden Trucker so schnell ihre Beine sie tragen konnten aus dem Cafe, sprangen in ihre Wagen und verschwanden.

Doch wo ging der Schuss bzw. die Kugel hin?

Liz wollte sich noch ducken und Zan mit unter den Tisch ziehen, doch sie war wie gelähmt. Sie konnte weder den Mund öffnen, noch die Beine bewegen. Dann der Schuss. Liz verlor das Gleichgewicht und sank auf der Bank nieder. Zan blickte erschrocken zu ihr hinüber. Entsetzen und Panik machten sich in seinem Gesicht breit. Er hörte Liz leise hauchen:

„Nein, nicht schon wieder! Alles beginnt von vorn.“

Zan stürzte sich auf Liz und zog sie die Bank zurück. Er legte sie sanft auf die Sitzfläche und starrte verängstigt und geschockt auf sie nieder. Zan’s Herz raste.

Liz lag im Sterben!

Ein Schmerz erfüllte ihn, wie er ihn noch nie zuvor gespürt hatte als er Liz so unbeholfen und fast leblos liegen sah. Er schluckte hart. Vorsichtig und hastig zugleich blickte er um sich.

Er presste sanft seine linke Hand auf ihren Bauch, dorthin, wo die Pistolenkugel in Liz` zarten Körper eingedrungen war und nun das Blut – Liz’ Blut – in Strömen heraus floss. So konnte er ihre Blutung nicht stoppen. Nicht mit den menschlichen Methoden.

Zan wusste, was zu tun war. Er warf noch einmal einen Blick in die Runde des Cafes, doch keiner hatte anscheinend bemerkt, das Liz getroffen wurde, denn alle blickten noch immer den beiden Truckern geschockt hinterher.

 

Zan blickte erneut zu Liz. Der farbige Lichtschein, der sie umgab, war Bernsteingelb – fast golden – und so warm. Er wünschte sich, er könnte es jede Sekunde sehen…es war eine wunderbare Farbe … so rein und einzigartig schön. Am Liebsten würde er darin versinken und sich für immer darin aufhalten wollen. Aber jetzt hatte diese wunderschöne Bernsteinfarbe sich in ein trübes, matschiges, ekeliges Braun verwandelt und wurde zunehmend dunkler. Dunkler und dunkler.

>Sie wird sterben, wenn ich ihr nicht sofort helfe.<

Zan hatte Angst. Angst Liz zu verlieren. Tränen stiegen in seine unnatürlich blauen Augen, während er weiter seine Hand auf ihren Bauch presste. Seine Hand – seine Finger waren schon klebrig von ihrem Blut. Er schüttelte sich bei dem Gedanken an Blut, doch ein neuer Gedanke riss ihn von diesem los.

>Ich liebe sie!< stellte er überrascht fest.

>Ich kann sie nicht sterben lassen!<

Er schloss seine Augen und begann tief und gleichmäßig zu atmen, während er versuchte eine Verbindung mit Liz aufzubauen. Um dies zu schaffen, befahl er sich an Liz zu denken, an jede noch so kleine Einzelheit von ihr, Hauptsache an Liz!

Er dachte an ihr Haar, an ihren wundervollen Duft, an ihre warmen weichen Lippen, die sich berührten, an Liz, wie sie vor seiner Tür stand und Tränen über ihre Wangen flossen, an Liz, wie sie Kakao trank und einen kleinen Kakaobart davon bekam. Zan musste bei dem Gedanken daran leicht schmunzeln, denn das war ein so herrlicher Anblick gewesen.

Er hatte es fast geschafft. Nur noch ein kleines bisschen…

>Aaaaaah.<

Zan atmete ganz langsam ein und aus. Bilder blitzten vor seinem geistigen Auge auf und stürzten so schnell auf ihn ein, dass er sie kaum wahrnehmen und verarbeiten konnte, bevor die Nächsten auftauchten.

Liz in einem kleinen roten Kleid mit weißen Geschenken aufgedruckt. Ein Plüschtier – ein Hund. Liz im Meer als ihre Familie in den Urlaub gefahren war. Liz und ihr erster Freund – eine Sandkastenliebe. Max. Sein eigenes Bild.

Nun hatte er es geschafft. Er war mit Liz verbunden.

Er konnte fühlen, was sie fühlte. Er spürte wie ihr Herz schlug und langsamer wurde, er fühlte, wie das Blut aus ihrem Körper – ihrer beider Körper, herausgespült wurde. Er konnte ihre Atmung wahrnehmen, die immer schwächer wurde. Er musste sich beeilen.

Zan befahl sich, die Kugel als erstes zu finden.

>Wo steckte sie nur? Sie musste doch hier sein? Ah, ja das ist sie. Endlich!<

Er konnte ihre genaue Position ausmachen und spürt die Kugel und deren Moleküle… Blei.

Er gab den Molekülen der Kugel einen leichten Stoß, so dass diese auseinanderdrifteten, wobei sich die Kugel in mikroskopisch kleine Teilchen auflöste. In diesem Zustand waren die Kugelmoleküle völlig ungefährlich für Liz und werden mit ihrem Blutstrom davon geschwemmt.

Anschließend konzentrierte sich Zan intensiv auf Liz’ Somazellen. Das sind die Zellen von Liz’ Bauch, ihrer Muskeln und Sehnen. Zan drückte sie mit all seinem Willen zusammen, so dass sie zu ihrer ursprünglichen Position zurückwanderten und heilte Liz so letztendlich.

Die Wunde war geschlossen. Er hatte es in letzter Sekunde geschafft.

 

Langsam nahm er seine Hände von Liz’ Bauch und sah vorsichtig um sich. Keiner hatte etwas bemerkt. Zum Glück. Liz’ Haut war wieder unverletzt – nur ihr T-Shirt hatte etwas abbekommen. Schnell zog Zan seinen Pullover aus und half der noch sehr schwachen Liz diesen anzuziehen, damit man das Blut und das Einschussloch in ihrem T-Shirt nicht sah. Liz richtete sich vorsichtig mit Zans Hilfe wieder auf und blickte ihn dankend an.

Erst jetzt bemerkte Zan, dass er wieder allein – ohne Liz Wärme – war. Aber ihre Augen nahmen wieder ihren Glanz an und strahlten langsam wieder, genau wie ihre Aura. Das war für ihn das Wichtigste!

 

Doch was war mit Liz` Blut an seinen Händen? Das musste schnell verschwinden.

Zan hielt seine Hände kurz unter den Tisch und reinigte sie mit seinen Kräften von den anderen Cafe-Gästen unbemerkt. Nur Liz ahnte, was unter dem Tisch vor sich ging.

Zan blieb weiter neben Liz sitzen. Sie war noch zu schwach und zu erschöpft, um sich selbst aufrecht zu halten, deshalb legte er seinen Arm leger um sie und spendete ihr so seine Wärme, während sie sich an ihn kuschelte und ihm leise ins Ohr flüsterte:

„Danke!“

Liz küsste Zan dankbar auf die Wange und schloss ihre Augen, um sich von dem Geschehen etwas zu erholen. Doch was sie hinter ihren Augen sah, ließ sie zusammenzucken und aufschreien. Sie riss ihre Augen panisch auf und blickte sich hastig um. Alle Blicke hafteten jetzt auf ihr und Zan. Schreck. Was nun?

Mit zitternder Stimme versuchte sie die anderen Gäste zu beruhigen und antwortete:

„Ich habe vor mich hingeträumt und erst jetzt wahr genommen, was gerade vor sich ging. Sind diese Männer fort?“

Zan hielt sie in seinen Armen und wiegte sie ein wenig hin und her.

„Ihr geht es gut!“ beteuerte Zan, obwohl er wusste, wie bleich Liz noch immer war.

Es dauerte noch einen klitzekleinen Augenblick ehe sich wieder alle dem Alltag und ihren Problemen widmeten. Es wurde leise getuschelt und man hörte die Frage, wo die abgefeuerte Kugel hingegangen sei. Doch es gab keine Antwort. Das Einschussloch wurde nicht gefunden. Selbst nicht durch die gerufene Polizei, die später noch eintraf.

Liz und Zan blieben noch eine Weile im Cafe sitzen, bis die Polizei ihre Untersuchungen und Befragungen beendet und das Cafe wieder verlassen hatten und Liz sich wieder wohler und nicht mehr so wackelig auf den Beinen fühlte, um das Cafe unbemerkt und normal verlassen zu können.

 

Sie kehren zu Zan heim, wo sich Liz gleich auf das Liegesofa legte. Zan setzte sich zu ihr und fragte:

„Wie geht es dir?“

Liz entgegnet ihm: „Mir geht es wieder besser, dank dir, Zan! Du hast mir das Leben gerettet.“ Und fügte leiser hinzu: „ Genau wie damals Max im Crashdown. Ich weiß nicht, aber es scheint sich alles zu wiederholen. Das macht mir Angst!“

 

Zan wusste durch Erzählungen von Michael und Maria, was damals im Crashdown geschehen war – jedoch die Wahrheit, wie es sich wirklich abspielte. Und auch, dass Sheriff Valenti damals auftauchte und Fragen stellte. Diesmal war er nicht vor Ort, nur sein Deputi war nach dem Vorfall eingetroffen und führte die Befragung mit seinen Kollegen durch. Zan und Liz sahen den Sheriff erst, als sie das Einkaufszentrum verließen, doch er hielt sie nicht an, sondern ging schnurstracks zu dem Cafe. Er würdigte Zan und Liz keines Blickes. Es war vielleicht auch besser so für Liz, denn diesmal hätte sie bestimmt nicht mehr den Fragen des Sheriffs standgehalten. Diesmal nicht.

 

Jetzt bei Zan zu Hause konnte Liz nicht aufhören, Zan anzustarren. Er lächelte sie kurz an, ein Lächeln, das nur für sie bestimmt war. Ein Lächeln, das seine Augen sprechen ließ.

>Ich liebe dich und hatte große Angst dich zu verlieren, Liz!<

Liz lächelte ihm zurück, dankbar noch am Leben zu sein, und schmiegte sich an seine Schulter.

 

Kapitel 4 – Die Nacht

 

Stundenlang bekam Liz kein Auge zu. Immer wieder sah sie, wie die abgefeuerte Kugel auf sie zuraste und fühlte, wie die Bleikugel in ihren Bauch schmerzhaft eindrang und sie zu Boden sank. Liz schrie panisch auf. Sie war schweiß nass. Ihr Herz raste wild. Ihr Blick jagte im Dunkeln hastig umher bis sie Zan neben sich wahrnahm. Sie schmiegte sich ganz eng an ihn, er legte liebevoll seine Arme um sie und küsste sie zärtlich auf die Stirn. Während er sie sacht wieder in den Schlaf wiegte, blieb er wach und überwachte ihren unruhigen Schlaf.

Zan selbst brauchte nicht viel Schlaf, maximal 3 Stunden pro Nacht. Im Gegensatz zu Menschen wie Liz, die ungefähr 8 Stunden Schlaf pro Nacht benötigten. Aber Zan war kein Mensch…

 

Am darauffolgenden Tag nach dem Schuss im Cafe des Einkaufszentrums rief Liz Maria, ihre beste Freundin, an und bat sie zu Zan zu kommen und niemanden, besonders nicht Max, etwas von der Schießerei im Cafe zu sagen.

 

Maria machte sich mit ihrem alten Jetta auf den Weg und läutete bald darauf an Zans Wohnungstür. Liz öffnete ihr sofort, bat sie herein und erzählte ihr anschließend ausführlicher, was geschehen war und welche Ängste sie durchlebt hatte und noch immer hat. Maria beruhigte sie etwas und meinte:

„Liz, ich glaube nicht daran! Und ich weiß, du tust es auch nicht! Außerdem, ist es nicht Max, der dich gerettet hat, sondern Zan! Und der Sheriff war nicht da! Naja, indirekt zumindest.“

Liz: „Maria, du hast recht. Diesmal war es Zan, der mich gerettet hatte! Er ist so lieb zu mir!“

Maria: „Oh lala, Liz. Was ist denn mit dir los? Sehe ich da etwa funkelnde Augen bei dir?!“

Liz sah verlegen zu Boden. Röte trat in ihr Gesicht. Maria grinste sie an und entgegnete ihr:

„Ist schon gut, Liz. Du hast es verdient! Zan ist wirklich ein ganz Süßer! Im Gegensatz zu Max, der nur noch an sich denkt und dem alles andere vollkommen egal geworden ist!“ Maria kannte bereits die ganze Geschichte von ihr und Max sowie Liz` Flucht zu Zan.

„Danke, Maria! Du bist die Beste!“ antwortete Liz ihr mit einem zufriedenen Lächeln und umarmte ihre beste Freundin, wie eine geliebte Schwester.

 

Zan betrat die Wohnung und sah Liz und Maria Arm in Arm. Er verzog seinen Mund zu einem breiten Grinsen und konnte nicht widerstehen zu sagen:

„Na ihr zwei Süßen! Was geht denn hier ab?!“

Liz und Maria blickten zu ihm auf und schmunzelten. Liz entgegnete ihm:

„Ach…ähm es ist nur so, dass Maria genau meiner Meinung ist…“

„…und welcher Meinung?“ fragte Zan entzückt.

Maria wusste, das Liz bei dem Thema Zan verlegen wurde und half Liz ein wenig.

„Es ging um die Schule in Englisch. Da sollen wir etwas zusammenstellen und da hatten wir prima Vorschläge ausgearbeitet.“

Zan grinste noch immer beide an, Liz wurde immer verlegener. Sie blickte mittlerweile schon fast zu Boden. Zan gefiel das sehr gut, denn er ahnte was in ihr vorging. Außerdem wies ihre Aura rosarote Flecken auf, die Verliebtheit und Verlegenheit zeigen, die aber nur Zan sehen konnte.

>Welch Glück, dass ich ihre wunderschöne Aura betrachten kann.<

Das breite, glückliche Grinsen verzog sich nicht aus Zan`s Gesicht, sondern wurde eher noch viel breiter.

>Jetzt müsste man Gedanken lesen können!< dachte sich Liz, wendete sich an Maria und flüsterte ihr leise ins Ohr:

„Ich glaube, er liest unsere Auren, gemein. Das möchte ich auch gern können!“

„Ja, das wäre nicht schlecht! Würde einem in manchen Situationen sehr gut helfen!“

und schon kicherten beide laut los. Zan fragte sich wieso und hakte nach. Doch eine Antwort bekam er nicht, sondern nur Gekicher von Liz und Maria.

>So gefällst du mir, Liz! Lache nur weiter, das hilft dir und tut dir gut!<

Zan verlies die Stube und brachte seine Einkäufe in die Küche. Maria und Liz unterhielten sich noch eine Weile ehe Maria wieder nach Hause musste, um noch ihre Hausarbeit zu erledigen bevor ihre Mutter nach Hause kam.

 

Unterwegs begegnete Maria Max, Liz Exfreund. Er begrüßte Maria mit einem Lächeln und sie ihn. Sie wollte zwar gerade weiter gehen, doch Max fragte sie:

„Kommst du gerade von Liz? Wie geht es ihr?“

Maria hielt inne und blieb stehen.

„Ja, ich war bei Liz und es geht ihr gut seit dem Vorfall im Cafe! Uuuups.“

Maria hielt schnell ihre Hand vor den Mund und schwieg. Max blickt sie an und fragt:

„Welcher Vorfall? Welches Cafe? Was ist passiert?“

Maria setzte an zu gehen, doch Max hielt sie am Arm fest und wiederholet seine Fragen wieder und wieder. Maria konnte sich nicht aus seinem Griff befreien und gab auf.

„Na gut, ich erzähle es dir!“

Sie setzten sich auf eine Bank und sie berichtete ihm den Vorfall im Cafe. Max schaute sie an und meinte etwas sprachlos:

„Wie es damals bei uns begann… Es wiederholt sich!“

Maria: „Das meinte auch Liz!“

Max: „Ich muss unbedingt zu ihr!“

Maria: „Nein! Lass das lieber bleiben!

Max verstand nicht: „Warum?“ hakte er nach, woraufhin Maria ihm antwortet:

„Weil du alles nur noch schlimmer machen würdest!“

Sie stand auf, verabschiedete sich und ging zu sich nach Hause. Max saß noch wie verdattert auf der Bank und fragte sich:

„Was soll ich nicht noch schlimmer machen? Was ist überhaupt los in letzter Zeit? Ich verstehe gar nichts mehr!“

Gedanken verloren lief Max in Roswell umher bis er schließlich abends in seinem Bett landete und nicht einschlafen konnte. Er fragte sich immer wieder was zwischen ihm und Liz geschehen war, dass sie sich so fremd in den vergangenen Tagen und Wochen geworden waren. Außerdem vermutete Max, dass es zwischen Liz und Zan gefunkt hatte, da mehrere Anzeichen dafür sprachen. Es schmerzte ihn sehr, doch er wusste selbst, dass es zwischen ihm und Liz nie wieder so werden würde wie es einmal gewesen war – vertraut, verliebt, treu, seelenverwandt,… Diese Zeit war nun vorbei und eine neue Ära hatte begonnen – besonders für Liz!

 

Zan`s Wohnung

Zan bereitete ein leckeres warmes Abendessen für Liz und sich zu. Er wollte, dass Liz sich wohl bei ihm fühlte und ihr zeigen, wie viel sie ihm bedeutete, um ihr auch schon mit der kleinsten Tat ein Lächeln auf ihre Lippen zu zaubern. Serviert wurde das Abendmahl von Zan auf dem Stubentisch, wobei er seine beste Kleidung trug, die er besaß. Diese bestand aus einer ganzen Jeans, ohne Löcher und abgerissene Teile, sowie ein weißes T-Shirt. Zan trug normalerweise das Gegenteil an Kleidung, denn er als  Punker liebte es etwas anders „rebellischer“ herumzulaufen. Aber für diesen Abend hatte Zan sich für Liz etwas ganz besonderes ausgedacht. Es sollte ein Abend sein, an dem sie alles um sich herum vergessen und sich nur von Zan verwöhnen lassen sollte.

Zan gab sich große Mühe und verschönerte sogar das Ambiente mit weißen Rosen, die Liz so sehr liebte. Er fügte auch einige Kerzen und etwas Obst als Dekoration hinzu, um für romantische Stimmung und Vitamine an diesem Abend zu sorgen.

 

Liz befand sich währenddessen im Badezimmer und nahm ein Bad mit ätherischen Ölen zur Entspannung, welches Zan ihr eingelassen hatte. Liz freute sich über diese liebevolle Geste und ließ sich ganz langsam ins Wasser gleiten und tauchte auch mit dem Kopf, um die Wärme des heißen wohltuenden Wassers in jede noch so kleine Pore ihres Körpers eindringen zu lassen. Nachdem sie wieder auftauchte, strich sie sich ihr braunes langes Haar zurück und lehnte sich entspannt zurück. Sie genoss mit geschlossenen Augen die Wärme und die Ruhe, die Zan ihr mit diesem Arrangement bereitete.

 

Irgendwann verließ sie die Badewanne, trocknete sich mit einem bereitgelegten großen Badehandtuch ab, schlüpfte in BH, Slip und in einen kuschelweichen Bademantel und betrat anschließend die Stube. Zan staunte nicht schlecht als er Liz so eingekuschelt vor sich stehen sah.

>Sie ist wunderschön… So atemberaubend… So… So sexy!<

Zu Liz sagte er allerdings in sanften Tönen:

„My Lady, dürfte ich Sie an diesen Tisch bitten?“

Liz schmunzelte und schritt elegant zum Sofa hinüber, um platz zu nehmen. Zan beobachtete sie und jede einzelne ihrer Bewegungen, die so elegant wirken wie die einer Königin und so sinnlich wie die eines unschuldigen kleinen Rehs. Zan war wie verzaubert von Liz, er war fast vollkommen weggetreten und sagte kein Wort, sondern beobachtete, nein, er starrte Liz nur an.

Liz fühlte sich geschmeichelt und stupste Zan sanft an:

„Zan, aufwachen!“

Zan schüttelte seinen Kopf und fragte:

„Was, was ist geschehen?“

Liz: „Ach, nichts. Ich dachte wir wollten essen. Ich habe nämlich einen Bärenhunger!“

>…und ich erst!< fügte er gedanklich hinzu und entgegnete Liz:

„Ja, ich auch! Lang zu und lass es dir schmecken!“

Sie ließ sich das nicht zweimal sagen. Sie nahm sich eine große Portion von allem und ließ es sich schmecken, was Zan genüsslich beobachtete.

„Schmeckt es dir?“

Liz nickte Zan mit einem zufriedenen Lächeln zu, Zan war glücklich.

 

Nach dem fabelhaften Essen lehnte sich Liz zurück und kuschelte sich auf dem Sofa schön zusammen. Zan lehnte sich ebenfalls nach hinten und beobachtete Liz verträumt weiter. Ihre Blicke trafen sich, Zan`s Herz begann plötzlich wild in seiner Brust zu schlagen. Er war nervös und aufgeregt. Er wusste nicht, was er sagen sollte, also fragte er einfach:

„Hat es dir geschmeckt? Fühlst du dich wohl hier bei mir?“

Liz antworte ihm nicht direkt, sondern sie beugte sich zu ihm hinüber, gab ihm einen Kuss auf seine rechte Wange und blickte ihn direkt in die Augen. Zan wusste nicht was er tun sollte. Er konnte beinahe ihre Haut auf seinen Lippen schmecken. Er konnte fast ihren Körper an seinen gedrückt fühlen, ihren Atem auf seiner Haut spüren. Trotzdem war sie ihm zu weit entfernt. Er spürte eine tiefe Sehnsucht in sich nach ihr aufsteigen und rückte näher an sie heran. Dann beugte er sich, ohne darüber nachzudenken, zu Liz hinüber und wollte sie küssen. Doch seine Gedanken rotierten.

>Was tue ich hier gerade?< fragte er sich.

>Sie ist zu dir gekommen, um Max zu vergessen! Nur deswegen. Nicht, um sich gleich wieder in eine neue Beziehung zu stürzen!<

Aber wieso wanderte dann ihr Blick immer wieder zu seinen Lippen? Wollte sie, dass sie sich noch einmal küssten?

>Aber was ist, wenn ich ihre Signale falsch deute? Dann stehe ich doch da wie ein Idiot! Oder gar schlimmer als das!?! Und was ist dann mit Liz?<

Zan sprang verwirrt auf:

„Ähm… Ich …ich muss mal schnell nach dem Nachtisch kucken gehen!“

Schon war er in die Küche entschwunden.

Liz folgte ihm, gab jedoch keinen Ton von sich und beobachtete Zan unbemerkt als er nach dem Dessert sah. Als sie nur seinen Rücken erblickte, schlich sie sich von hinten an ihn heran und schmiegte sich eng an Zan. Sie legte ihre Arme um ihn, berührt seine Brust mit ihren Händen, schmiegte ihren Körper an seinen und lehnte ihren Kopf an seine Schulter.

Zan wurde schwach. Er vergaß den Nachtisch und was er sonst noch geplant hatte und drehte sich behutsam zu Liz um. Sein Herz schlug wie wild unter seinem Herzen. Ihres ebenfalls. Sie versanken in den Augen des Anderen. Ihre Gesichter rücken näher und näher. Sie konnten bereits den Atem ihres Gegenübers auf ihrer eigenen Haut spüren bis…

Sich endlich ihre Lippen berührten und sie sich küssten. Zärtlich und liebevoll und doch voller Leidenschaft. Endlich!

Ihre Arme umschlangen einander heftig, ihre Küsse wurden heißer, leidenschaftlicher…

Zan`s Lippen lösten sich von ihren… Liz blickte ihn an, ihre Augen, selbst ihre Lippen flehen nach MEHR! Sie schloss erneut ihre Augen, während sie darauf hoffte, dass seine unglaublich weichen Lippen wieder die ihren berührten. Stattdessen küsste er sanft ihren schmalen Hals. Dieses unerwartete Gefühl ließ Liz erschauern.

Zan`s Hände glitten zu ihren Hüften hinunter, strichen zärtlich über ihren kleinen straffen Po und hielten ihn sacht fest, während er Liz näher an sich heranzog. Liz konnte sofort spüren, dass sein Körper vor Erregung innerlich bebte.

>Vielleicht bin ich das aber auch.< dachte sie sich.

Zan küsste sich von ihrem Hals zu ihrem Ohrläppchen hoch.

>Oh Gott! Ich danke dir! Zan… Zan ist…<

Weiterdenken konnte sie nicht. In ihr brodelten tausende von Glücksgefühlen sowie auch der Wonne. Schmetterlinge flatterten in ihrem Bauch umher, Liz Herz schlug schneller, genau wie Zan`s Herz. Liz konnte es durch sein enges T-Shirt fühlen, seine Wärme und Stärke spüren, was sie erregte und sie sich noch enger an ihn presste. Mit ihren Fingern fuhr sie durch sein festes dunkles Haar, während sie ihm ins Ohr flüsterte

„Du bist so sexy!“

Zan schauderte es. Liz drückte Zan einen sinnlichen Kuss auf seine Lippen und hielt ihn fest.

„Liz!“ raunte Zan leise erregt hervor.

„Ja, Zan!“ haucht sie an seinem Ohr, während sie daran zart knabberte und ihm eine wohlige Gänsehaut bescherte.

„Wir … Wir sollten das lieber lassen!“

„Nein. Ich möchte gern mehr als nur mit dir befreundet sein, Zan! Ich möchte endlich wieder spüren was Liebe bedeutet und wie sie sich anfühlt. Ich möchte sie mit dir erleben, Zan!“

Erneut schmiegte sie sich an ihn, ihr Herz schlug fast Purzelbäume, so aufgeregt war sie, und hoffte, dass ihr Wunsch in Erfüllung ging.

Zan, der sie in seinen Armen hielt und ihre Aura betrachtete, sah, wie sehr sie ihn begehrte, und entgegnete ihr leise:

„Liz, du weißt wie viel du mir bedeutetest und wie sehr ich dich liebe…“

Er wartete einen Augenblick und fuhr schließlich fort:

„…und du kannst dir sicher denken, dass ich deine derzeitige Situation nicht ausnutzen möchte!“

Liz: „Zan! Aber…“

Zan legte sanft seinen Zeigefinger auf ihre Lippen und hauchte:

„Pssst, Lizzy! Hör mir bitte noch einige Sekunden zu, bitte!“

Liz blickte ihn gebannt an und wartete auf das, was Zan noch zu sagen hatte.

„Du stehst zwischen Max und mir, das kann ich fühlen und sehen. Lass dir Zeit mit deiner Entscheidung, sei dir treu und sei dir gewiss, dass ich immer für dich da sein werde egal was auch passiert, einverstanden?!“

„Danke, Zan. Ich muss dir etwas gestehen.“

Nun blickte Zan Liz fragend an, während sämtliche Fragen durch seinen Kopf schossen und rotierten:

>Was meint sie damit? Hat sie sich schon entschieden? Für Max? Will sie nicht mehr hier bei mir wohnen? Geht sie zurück zu ihren Eltern? Was wird passieren? Wie…<

„Zan, ich habe mich bereits entschieden!“

„Für Max, stimmt`s?!“ setzte Zan mit enttäuscht gesenktem Blick ihren Satz fort.

Liz schüttelte energisch ihren Kopf und entgegnete ihm, während sie nach seiner Hand griff:

„Nein, du süßer Dummkopf! Ich habe mich für DICH entschieden! Für Dich! Denn ich habe mich in DICH verliebt! Hörst du, ich liebe dich, Zan! Und ich möchte keine Minute mehr von dir getrennt sein!“

Liz` Augen füllten sich mit Freudentränen, jetzt, wo es endlich ausgesprochen war. Zan erging es ähnlich. Beide fielen sich in die Arme, wobei Zan leise hauchte:

„Lizzy, ich liebe dich!“

„…und ich liebe dich, Zan!“

Sie fielen sich um den Hals und küssten sich erneut. Ihre Küsse waren zärtlich und sinnlich, außerdem voller Freude und Glück.

>Genauso hat Max mich damals geküsst als wir noch frisch verliebt waren! Aber das ist nun vorbei. Mein Herz gehört nun Zan! Meinem Zan!< schoss es Liz durch den Kopf.

Ein wahnsinniges Glücksgefühl machte sich in ihr breit. Sie umschlang Zan mit ihren Armen und ließ Zan nicht mehr so schnell los.

 

Ihre Küsse wurden immer leidenschaftlicher… Zan zitterte vor Aufregung am ganzen Körper. Er konnte noch nicht glauben, was gerade soeben geschehen war und ließ sich einfach von seinen Gefühlen leiten, so wie Liz. Sie liefen unter unzähligen sinnlichen Küssen zurück zur Couch, auf der sie sich niederließen und weiter küssten. Es hatte den Anschein, als ob sie ohne die Lippen des anderen nicht mehr existieren könnten. Liz umspielte Zan`s Zunge mit ihrer, während sie sein T-Shirt aus seiner Jeans zupfte und mit ihrer Hand darunter glitt. Sie fühlte seine heiße weiche Haut, seinen durchtrainierten Körper, die Wärme, die von Zan ausging. Vorsichtig erforschte sie Zan`s Bauch und seinen Rücken mit ihren Händen und glitt immer weiter und weiter. Liz konnte gar nicht genug von Zan bekommen.

Zan wollte auch Liz spüren und erforschen und fuhr spielerisch mit seiner Zunge bis zu ihrem Kinn entlang bis er ihre sinnlich vollen Lippen mit seinen fand und mit einem zarten Kuss bedeckte.

Liz stöhnte leise auf und hauchte:

„Zan, halt mich fest! Bitte!“

Zan umarmte sie zärtlich, sodass sich ihre Körper berührten, während sie sich innig küssten. Sie wollten beide mehr, viel mehr als nur schmusen und kuscheln. Wesentlich mehr.

Sie wollten die Haut des Partners richtig spüren, die Wärme des anderen genießen, den Körper mit Küssen übersäen und sehen wie dieser auf die Liebkosungen reagiert…

Liz ließ erneut ihre Hände unter seinem T-Shirt verschwinden und schob dieses immer weiter hinauf bis Zan es letztendlich verlor und es neben die Couch zu Boden sank. Seine männliche Brust und seine breiten nackten Schultern kamen zum Vorschein, was Liz so anziehend fand, dass sie ihre Finger nicht mehr von Zan lassen konnte. Sie strich ihm sacht mit ihren schlanken Fingerspitzen über seine Brust. Ein irres Kribbeln von Kopf bis in die kleinste Zehenspitze durchfuhr Zan, er hatte Feuer gefangen…

Mit seinen Lippen tastete er sich zu Liz Ohr vor und fragte flüsternd:

„Möchtest du es?“

Liz küsste ihn leidenschaftlich lange und intensiv, so dass es Zan immer mehr erregte und er beinah drohte den Verstand zu verlieren.

Er löste sich kurz von Liz, nur, um sie wieder anzusehen, so, als habe er vergessen wie wunderschön sie war. Sie war wunderschön, besonders in diesem Augenblick. Sie strahlte innerlich wie äußerlich. Ihre Herzen schlugen wild, ihre Pulse rasten, ihre Augen funkelten, ihre Küsse wurden heißer…

„Hast du angst?“ fragte Zan sanft.

Liz antwortete ihm mit einem schüchternen Lächeln:

„Eigentlich müsste ich ja welche haben, aber ich begebe mich in deine Hände!“

Zan küsste sie vor Freude auf ihren warmen weichen Mund und fragte sie anschließend noch einmal:

„Bist du dir sicher?“

Liz nickte erneut und gab sich Zan vollkommen hin.

 

Die beiden erlebten eine wundervolle erste Nacht miteinander, die sie beide so schnell nicht vergessen werden sollten.

Liz kuschelte sich an Zan und schlief überglücklich in den Armen ihres Liebsten ein. Zan gab ihr noch einen kleinen Kuss auf ihre Wange ehe auch er seine Augen schloss und Liz ins Traumland folgte.

 

Kapitel 5 – Der Plan

 

Haus der Evans

Max lag in seinem Bett. Er konnte nicht schlafen. Er musste pausenlos an Liz denken, obwohl es zwischen ihnen vorbei war. Er hatte auch schon länger nicht mehr mit ihr reden können, obwohl er es gerne gewollt hätte – besonders nach dem Vorfall in dem Cafe im Einkaufscenter. Doch Maria hatte ihn davon abgehalten. Außerdem war nun Zan bei Liz.

>Zan, wenn ich diesen Namen nur höre! Was findet sie nur an ihm?<

Er hatte vergessen, dass Zan sein Zwilling war und genauso aussah wie er selbst.

 

Da klopfte es an seinem Fenster. Sein Herz begann urplötzlich zu rasen. Max hoffte, dass es Liz sei, die zu ihm zurückkäme. Doch es war nicht Liz, sondern nur Michael, sein bester Kumpel. Max gewährte Michael wie üblich durch das Fenster Einlass. Michael sprang auf Max` Bett und ließ sich nach hinten fallen, so dass er auf seinem Rücken lag und an die Decke schaute. Max trat an ihn heran.

„Hey, was ist denn los?“

“Das wollte ich dich gerade fragen, denn seitdem Liz und du nicht mehr zusammen seid, bist du so… Na wie soll ich sagen…So, so abwesend. Egal worum es geht, du hast kein Interesse und auch keinen Plan! So kann es nicht weiter gehen mit dir, Max!“

Max senkte seinen Kopf, denn er wusste wovon Michael sprach. Michael klopfte ihm verständnisvoll auf die Schulter.

„Komm, lass uns was unternehmen!“

Michael sprang auf und wollte los.

„Was, jetzt? Nein, das geht nicht!“ konterte Max, weil er zu nichts Lust hatte und es außerdem schon spät war.

“Und ob! Ich kann es nicht mehr länger mit ansehen, wie du dich fertig machst!“

Etwas später hatte es Michael mit ein wenig Überzeugungskraft geschafft, denn er und Max tranken ein wenig Alkohol, den Michael besorgt hatte, was Aliens nicht vertragen und die Realität vor ihren Augen schon vom kleinsten Schluck Alkohol verschwimmt.

Max ist sofort betrunken und erzählt Michael alles, was in ihm vorging und was passierte. Er erzählte von Liz und sich, und, dass er Liz noch immer liebte und er sich wünschte wieder mit ihr zusammen zu sein, weil er ohne sie nicht leben könne.

„Dann erobere sie zurück!“ schlug Michael vor.

„Und wie? Wie soll ich das machen? Sie ist jetzt mit Zan zusammen!“

„Ach, das bekommen wir schon hin!“

Max brach in Tränen aus und schluchzte:

„Und wie? Sie liebt mich nicht mehr, sondern Zan!“

So verzweifelt hatte Michael seinen besten Freund noch nie gesehen. Max war völlig am Ende. Max warf sich in sein Bett und vergrub seinen Kopf unter dem Kopfkissen.

„Ey, Max. Wir versuchen es! Na los, komm schon!“

Doch Max rührte sich nicht. Er hatte keine Hoffnung mehr. Michael gab aber nicht so schnell auf und redete eine Weile auf Max ein. Er wollte schließlich erreichen, dass es Max wieder besser ging.

Michael hatte zwar auch Max Veränderung bemerkt, und dass Max für niemanden mehr etwas übrig hatte, aber Michael und er waren Freunde von Kindheit an. Er würde ihn nicht im Stich lassen, sie waren schließlich so etwas wie eine Familie.

Aus diesem Grund tüftelten die beiden einen Plan aus, wie Max seine Liz wieder für sich zurückgewinnen konnte.

 

Zan`s Wohnung

Liz erwachte am nächsten Morgen in Zans Armen und betrachtete ihn in Ruhe, während er noch schlief.

>Wie süß er heute morgen aussieht. Richtig friedlich!<

Seine Haare waren strubbelig und durch das Schlafen zerzaust. Er sah echt niedlich und zufrieden aus, wie sie ihn bisher noch nie sah.

Liz schaute Zan lange an, nur, um jedes noch so kleine Detail seines friedlichen Gesichtsausdruckes in sich aufzunehmen und zu speichern. Sie lächelte bei dem Gedanken an die vergangene Nacht mit ihm, drückte ihm einen sanften Kuss auf seinen weichen Mund und schmiegte sich noch einmal in seine Arme, um noch einen Moment seine Nähe und Wärme zu genießen.

Als Zan etwas später erwachte, war Liz schon längst wieder ins Traumland entschwunden. So nutzte er seine Chance und beobachtete Liz, wie friedlich und ruhig sie vor sich hinschlummerte.

>Ist sie nicht süß!?!< muss er sich immer wieder selbst fragen, um es erst einmal so richtig zu glauben, dass Liz nun seine Freundin war.

Zan strich ihr zärtlich über ihren linken Arm, ganz sanft ohne sie zu wecken, und schob eine Haarsträhne aus ihrem Gesicht.

„Du bist meine Traumfrau, Liz! Ich liebe dich!“ flüsterte er leise an ihrem Ohr, weil er sie nicht wecken wollte. In diesem Augenblick drehe sich Liz zu ihm um und antwortete ihm mit einem strahlenden verschlafenen Lächeln:

„Und ich liebe dich, Zan!“

Sie rückte ein Stück näher und küsste Zan sanft auf seine Lippen, woraufhin ein weiterer sinnlicher Kuss folgte.

Anschließend blickte Zan seine Liz an und fragte:

„Hast du alles angehört? Seit wann bist du wach?“

„Ich bin gerade erst erwacht und habe alles Süße mitbekommen und genossen!“ entgegnete Liz verliebt lächelnd. Danach kuschelte sie sich in seine starken Arme und hauchte:

„Zan, du bist ein Schatz!“

„Ach, Lizzy… Ich könnte ewig hier mit dir im Bett liegen und mit dir kuscheln!“

„Das hört sich wundervoll an!“

 

Später, als die beiden es endlich geschafft hatten sich aus dem Bett zu befreien, stand Liz nach dem Frühstück in der Küche und arbeitete. Zan durfte während dieser Zeit die Küche nicht betreten. Es war strengstens verboten, so Liz. Denn sie zauberte in der Küche ihren Lieblingskuchen für Zan. Jetzt wollte sie ihm etwas Gutes tun.

 

Als Zan durch die Küchentür schielend entdeckte, wie Liz den fast fertigen Kuchen auf den Küchentisch stellte und die letzten Feinheiten daran vornahm, schlich er sich heimlich und leise von hinten an sie heran und sagte verführerisch:

„Mh, der Kuchen sieht ja fantastisch aus, genauso wie du, mein Engel!“

„Du solltest den Kuchen doch noch gar nicht sehen!“ empörte sich Liz ein klein wenig.

Zan küsste sie daraufhin auf ihren Hals und knabberte an ihrem Ohr.

„Mhhhh…Du schmeckst so süß. Darf ich mehr von dir haben? Und auch etwas vom Kuchen?“

Liz musste schmunzeln vor Freude.

„Gern! Aber kann ich den Kuchen hier erst einmal fertig stellen?“

„Natürlich, mein Engel! Und wann darf ich schlecken?“

„Du bist mir ja eine Naschkatze!“ lachte Liz und stupste Zan leicht von sich.

„Ich weiß!“ erwiderte Zan und zog Liz wieder an sich heran, so dass sich ihre Lippen fast berührten und hauchte:

„Und du noch viel süßer!“ ehe sie in einen zärtlichen liebevollen Kuss versanken.

 

18:00 Uhr. Zan war noch arbeiten, schließlich musste er seinen Lebensunterhalt finanzieren, um nicht die Wohnung zu verlieren. Liz war direkt nach der Schule zurück zu Zan`s Wohnung, ihrem neuen zu Hause, gefahren und stürzte sich sogleich in die Hausarbeit. Sie wollte schließlich, dass, wenn Zan nach Hause käme, er sich wohl fühlt. Sie dachte schon wie eine kleine Hausfrau, was sie als angenehm empfand.

Nachdem sie mit der Hausarbeit fertig war, setzte sie sich an den Küchentisch und erledigte ihre Hausaufgaben rasch. Doch die Zeit bis zu ihrem Wiedersehen mit Zan verging nur sehr langsam. Es dauerte noch eine ganze Weile, bis Zan endlich Feierabend hatte.

>Was soll ich nur anfangen? Lernen? Damit bin ich doch schon durch<

Sie setzte sich vor eines der Fenster und schaute hinaus. Gedanken verloren sah sie den Regentropfen nach, die aus den Wolken hernieder sanken und auf der Regen nassen Straße zerplatzen. So verging eine ganze Weile, in der Liz sich kaum rührte, als plötzlich ein Schatten vor ihr auftauchte. Ein Schatten in männlicher Gestalt. Liz schrak etwas zurück und beobachtete den unbekannten Mann auf der Straße.

>Wer kann das sein? Wer ist so verrückt im Dunkeln bei diesem Regen hier herumzulaufen?<

Liz beobachtete die verrückte Person, die mittlerweile stehen geblieben war und zu Liz` Fenster blickte.

>Ob er mich sieht?< fragte sie sich mit stockendem Herzen.

Die Person trat näher – Schritt für Schritt, langsam und ruhig. Liz hatte den Eindruck die Gangart und die Gesichtszüge der Person zu erkennen und auch die Kleidung kam ihr irgendwie bekannt vor.

>Max! Es ist Max! Aber, was will er denn hier?<

Liz wollte sich vom Fenster abwenden, doch irgendeine innere Stimme sagte ihr, sie solle am Fenster bleiben.

Max stand noch immer draußen im Regen. Seine Kleidung war mittlerweile durchnässt und die Kälte berührt seine Haut. Es störte ihn nicht, er wollte einfach nur Liz sehen und sie beobachten, wie sie hinter dem Fenster saß. Er wollte mit ihr reden!

Max stand eine ganze Weile einfach nur da, regungslos, hoffnungslos. Die Kälte kroch langsam an ihm empor, Gänsehaut überzog seinen gesamten Körper, er begann zu frieren. Dennoch blieb er stehen und wartete. Er wartete auf ein Zeichen. Auf irgendein Zeichen von Liz, die noch immer hinter dem Fenster stand und zu ihm hinunter sah.

Max ging wieder einen Schritt auf Liz zu, so dass sie ihn genauer sehen konnte.

>Er sieht furchtbar aus. Ihm muss kalt sein. Wie lange will er denn noch da draußen stehen? Geh endlich heim, Max. Bitte!< flehte Liz ihn innerlich an.

Doch Max erfüllte ihren Wunsch nicht. Er blieb wo er war und sah sie fragend an. Er sah so aus, als ob er fragen wollte, ob er zu Liz hineinkommen dürfe.

Liz rief ihm durch das geschlossene Fenster kopfschüttelnd zu:

„Nein, Max! Meine Antwort lautet NEIN!“

Aber Max bewegte sich nicht. Er stand nur da und schwieg.

>Max! Bitte geh endlich!<

Sie flehte ihn mit ihren Blicken an.

„Max bitte geh heim! Bitte! Du holst dir sonst noch eine Lungenentzündung!“

Max bewegte sich nicht, sondern entgegnete:

„Nicht, wenn ich nicht mit dir gesprochen habe!“

„Nein, Max! Geh nach Hause! Bitte!“

„Nein, Liz! Ich gehe nicht ohne mit dir gesprochen zu haben!“

Liz öffnete endlich das Fenster und schrie fast:

„Was willst du denn? Wir reden doch gerade!“

„Nicht so! Bitte, lass mich rein!“ flehte Max.

„Nein, Max!“

Max blieb eisern an Ort und Stelle stehen und rührte sich nicht. Er hoffte darauf, dass Liz in doch noch zu sich bat und sie miteinander reden konnten.

Er hatte Glück, denn Liz öffnete letztendlich doch die Tür und ließ ihn eintreten. Pitschnass stand er vor ihr. Ihm ist kalt, furchtbar kalt. Er fror fürchterlich, klapperte mit den Zähnen und hatte Gänsehaut, sogar im Gesicht.

„Komm, zieh deine nasse Kleidung aus. Ich will nicht, dass du dir was wegholst!“

sagte Liz zu Max und half ihm aus den pitschnassen Sachen. Bald darauf stand Max nur noch im Slip vor ihr. Max sah noch immer verdammt gut aus! Ihr Herz pochte tief in ihrer Brust, seins ebenfalls.

>Liz, reiß dich zusammen!< befahl sie sich und eilte rasch in Zan`s Schlafzimmer, um trockene Kleidung für Max aus Zan`s Kleiderschrank zu suchen. Nachdem sie etwas brauchbares fand, besorgte sie noch ein Handtuch für Max, damit er sich erst einmal in Ruhe abtrocknen konnte, damit er sich letztendlich nicht doch noch erkältet. Als sie zurück ins Wohnzimmer kehrte und Max noch immer nass und nur in seinem Slip frierend stehen sah, empfand sie so etwas wie Mitleid:

>Oh Max, wieso tust du das nur?!<

Liz kauerte sich auf die Couch und beobachtete, wie Max sich abtrocknete und langsam und etwas widerwillig in Zan`s Sachen schlüpfte. Er wollte sie nicht tragen, ihm blieb jedoch nichts anderes übrig, oder wollte er nackt bleiben? Nein.

„Und, stehen mir die Sachen?“

„Naja. Jetzt siehst du genauso aus wie Zan. Du musst nur noch deine Haare nach oben stylen.“ scherzte Liz etwas unbeholfen.

Max setzte sich zu ihr auf die Couch und Liz begann mit einer Hand in seinen Haaren herumzuwuscheln als Max plötzlich Liz` Hand ergriff und sie festhielt. Sein Blick war gesenkt. Doch dann schaute er ihr fest in die Augen und schüttete ihr mit zitternder Stimme sein Herz aus.

„Liz, du fehlst mir! Ich brauche dich so sehr, wie die Luft zum Atmen, weil ich dich liebe! Bitte komm zu mir zurück, bitte! Es tut mir alles so leid!“

Liz zog ihren Arm sacht weg und entgegnete ihm:

„Max, das geht nicht. Es ist zu spät! Außerdem bin ich jetzt mit Zan zusammen. Ich meine damit richtig zusammen, wie ich es mit dir immer sein wollte, aber nie konnte…“

Da ergriff Max zärtlich mit beiden Händen ihr Gesicht und küsste sie leidenschaftlich, wobei er ihr viele verschiedene Bilder und Gefühle zu Liz über ihre geistige Verbindung mitsandte. Bilder, die ihn und Liz zeigen, wie sie sich das erste mal begegnet waren, wie er sie nach ihrer ersten Schussverletzung heilte, wie sie sich das erste Mal geküsst hatten,…

Liz löste sich von seinen Lippen und sah ihn an.

„Das sind meine Gefühle, Liz! Und ich weiß, das sind auch deine. Ich weiß auch, dass ich dich gehen lassen sollte wegen Zan! Aber ich… Ich kann nicht, ich liebe dich so sehr, Liz!“

„Max, wir müssen das beenden!“

Tränen stiegen in ihren Augen auf, aber sie versuchte die Tränen zu unterdrücken. Max sollte nicht sehen, wie viel er ihr noch bedeutete. Er sollte nicht merken, dass sie ihren Traum von Max und sich nicht erleben konnte. So blieb sie eisern und fuhr fort:

„Und deshalb sollte jeder von uns, denke ich, seine eigenen Wege gehen!“

Max sah sie betroffen an. Er hatte so sehr auf eine zweite Chance mit Liz gehofft. Er hätte sogar eine Lungenentzündung in Kauf genommen, nur um sie wieder für sich zu gewinnen. Mit trauriger Stimme fragte er:

„Können wir wenigstens Freunde bleiben?“

Liz zögerte etwas ehe sie ihm entgegnete: „Ich denke schon! Aber mehr kann ich nicht mehr geben. Tut mir leid, Max.“

 

Nachdem Max Zan`s Wohnung verlassen hatte, schloss Liz die Tür hinter ihm, rutschte an ihr hinunter und blieb davor mit gesenktem Kopf, verweinten Augen und betroffenem Gesichtsausdruck sitzen. Sie weinte…

 

Als Zan nach Hause kam, lag Liz schon im Bett und hatte sich in die Bettdecke eingekuschelt. Sie war noch wach und hatte auf Zan gewartet, der gerade das Schlafzimmer betrat und seine Liz süß eingekuschelt vorfand. Er hockte sich neben das Bett und gab Liz ein kleines Küsschen auf die Stirn, wobei er sie verliebt anlächelte und anschließend fragte:

„Wie geht es meiner kleinen Prinzessin?“

„Mh… Wann kommst du zu mir kuscheln?“

„In ca. 5 Minuten. Ich will nur noch duschen und was essen. Dann bin ich nur für dich da und du kannst ganz über mich verfügen!“ grinste er schelmisch und zwinkerte Liz verliebt zu.

„Beeil dich, bitte! Ja?!“

„Mach ich!“

„Versprichst du es, Zan?“

„Ich schwöre bei meiner Möhre, dass ich gleich ganz nur dir gehöre!“ entgegnete Zan ihr und drückte Liz noch einen kleinen Kuss auf die Stirn. Er sah nicht, wie verletzt sie noch von Max` spontanem Besuch war und er sah auch nicht die kleinen Tränen, die sie vergossen hatte.

Schnell eilte er in die Küche und aß rasch etwas, wobei er etwas über Liz` Verhalten ins Grübeln geriet, aber zu keiner Lösung kam. Deshalb schnappte er sich sein Abendbrot und sprang gleich darauf zu Liz ins Bett. Er strich ihr zärtlich über ihren Rücken, den sie ihm noch zugewandt hatte.

>Zan ist so liebevoll zu mir!<

Eine kleine Träne entwich ihrem Auge. Sie wischte die Träne rasch weg, damit Zan sie nicht sah. Danach drehte sie sich zu ihm um und beobachtete ihn dabei, wie er sein Abendessen genüsslich vertilgte. Ein herrlicher Anblick, den sie immer wieder genießen könnte. Liz streckte ihre Hand aus und strich ihm sanft über seinen Bauch und fragte grinsend:

„Schatz, bist du schwanger?“

Zan legte seine Mahlzeit bei Seite und küsste Liz mit jeder Menge Gekicher zurück in die Kissen, damit sie nicht noch einmal so frech zu ihm werden konnte.

„Liz, du bist so süß! Ich liebe dich von Kopf bis Fuß! Ich liebe einfach alles an dir!“

„Danke, Zan!“ antwortete Liz ihm etwas verlegen.

Zan: „Oh, ich liebe es, wenn du verlegen wirst!“

Liz errötete noch mehr als sie schon war.

„Zan, ich glaube du hast mir jetzt genug Komplimente gemacht. Meinst du nicht auch?“

„Aber ich könnte das noch Stundenlang machen, weil du so bezaubernd bist!“

„Ach Zan, geh dich lieber ein bisschen abkühlen. Und beeil dich, ich möchte ganz gern mit dir kuscheln, okay?!“

Zan nickte und gehorchte. In Windeseile war Zan unter die Dusche gesprungen und bald darauf wieder zurück bei Liz im Bett. Jetzt konnte sie sich endlich an ihn schmiegen und seine warme Haut spüren, da Zan nur einen Slip trug. Mehr brauchte er nicht.

>Zan ist so schön warm… Mh… Er riecht dazu noch so gut! Und er ist so sexy!!!<

Sie fühlte sich sichtlich wohl in seinen Armen. So wohl wie selten und schlief zufrieden ein.

Was Zan ihr jedoch nicht gesagt hatte, war, dass er die merkwürdig farbigen Flecken in Liz’ Aura schon beim Nach-Hause-Kommen bemerkt hatte. Er hätte zwar zu gern gewusst, was sie bedrückte, doch Zan gab Liz Zeit. Er wusste, dass sie es ihm irgendwann erzählen würde.

 

Nachdem Max nach dem Gespräch mit Liz gegangen war, lief er eine ganze Weile in der Stadt umher bis er letztendlich bei Michael ankam. Er teilte Michael mit, was vorgefallen war und wie er nun über die ganze Situation dachte und fühlte.

„Ich lasse Liz gehen! Ich kann sie nicht halten. Sie hat ihr eigenes Leben bereits begonnen, ohne mich!“

„Max! Ich versteh das nicht! Wie kannst du nur so etwas sagen? Du liebst Liz doch!“

„Es ist zu spät, Michael! Zu spät!“

„Und wie soll es nun zwischen euch beiden weitergehen?“

„Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass wir Freunde bleiben wollen.“

„Bist du sicher, dass du das schaffen wirst? Ich meine, weil ihr euch täglich in der Schule seht, in der Stadt und euch auch über den Weg laufen werdet und…“

„Michael! Das reicht! Ich habe verstanden. Ich weiß es nicht… Ob… Ob ich es schaffe, ich weiß es nicht. Wenn ich Liz anschaue und sehe, wie glücklich sie mit Zan ist… Michael, ich… Ich hätte das mit Liz haben können! ICH und nicht ZAN!“

„Und wieso seid ihr es dann nicht, wenn ich mal nachhaken darf?“

„Ich. Ich bin daran schuld. Ich habe mich verändert. Mir waren alle egal – einschließlich Liz. Sie spürte das und das brachte uns letztendlich auseinander – für immer! Michael, ich habe Liz verloren!“

Max sank verloren auf Michaels Bett nieder und versteckte seinen Kopf, so dass Michael seine Tränen nicht sehen konnte. Es war vorbei, für immer…

 

Max schlief bei Michael, wenn man das Schlafen nennen konnte. Denn Max bekam diese Nacht kein Auge zu. Er musste immerzu an Liz denken und wie glücklich sie nun mit Zan war. Er hätte so glücklich sein können.

 

Kapitel 6 – Nur Freunde

 

Zan`s Wohnung

„Guten Morgen, mein Schatz! Aufwachen, Lizzy! Du musst zur Schule!“

„Zan, nur noch 5 Minuten, bitte! Ich möchte noch mit dir kuscheln!“

„Okay, dann komm her! Aber nur 5 Minuten!“

Liz nickte, rutschte zu Zan hinüber und schmiegte sich eng an ihn, schloss noch einmal kurz ihre Augen und genoss es in seinen warmen Armen zu liegen und ihn zu fühlen.

Doch auch sie musste irgendwann aufstehen und zur Schule gehen. Da führte kein Weg vorbei.

>Ich wäre so gern bei Zan im Bett geblieben!<

Missmutig verließ sie das Bett und machte sich fertig für die Schule. Eigentlich hatte sie gar keine Lust zur Schule zu gehen, denn dort würde sie Max über den Weg laufen. Außerdem hatte sie heute noch Biologie. Und Max war ihr Laborpartner!

>Na toll!<

 

In der Schule

Maria und Liz hatten die erste Stunde zusammen. Im Anschluss daran folgte Biologie, was Liz so sehr fürchtete, denn Biologie war mit MAX! Liz wollte ihn nicht sehen. Nicht jetzt, nicht heute! Leise flüsterte sie zu Maria hinüber:

„Maria, wollen wir nachher etwas essen gehen?“

„Liz, was ist los mit dir? Du hast doch gleich Unterricht. Du schwänzt doch sonst nie!“

„Maria, bitte!“

„Es ist wegen Max, oder?“

Liz nickte reumütig und fügte hinzu:

„Ja. Ich kann ihm nicht gegenübertreten. Er will mich zurück, doch ich ihn nicht. Ich bin mit Zan glücklich!!!!!“

„Ach Liz! Du musst dich irgendwann mit Max treffen! Ihr zwei könnt euch doch nicht ewig aus dem Weg gehen. Ihr lauft euch letztendlich doch über den Weg!“

„Maria, du hast recht! Ich werde wohl nachher doch zu Biologie gehen, auch, wenn ich eigentlich keine Lust darauf habe!“ entgegnete Liz und fügte im Stillen hinzu:

>Ich hoffe nur, Max ist nicht da!<

„Wir unterhalten uns nach der Bio-Stunde, okay?!“

„Okay, aber wünsch mir bitte Glück, ja?!“

„Ich wünsch dir Glück! Erzähl mir dann alles, versprochen, Liz?!“

„Versprochen. Womöglich musst du mich aufheitern…“

 

Die Unterrichtsstunde verging nach Liz` Meinung viel zu schnell und Biologie rückte immer näher. Alles sprang mit dem Pausenklingeln auf und eilte in das nächste Unterrichtszimmer, mit Ausnahme von Liz, selbst Maria war eilig verschwunden. Liz hingegen packte all ihre Unterrichtsutensilien langsam in ihre Tasche und ließ sich eine Menge Zeit für den Weg bis zum Bio-Labor. Sie war immer in der ständigen Hoffnung, dass Max die Stunde schwänzen würde, wenn sie selbst nicht dazu in der Lage sei.

 

Max, der eigentlich selbst die Biologiestunde sausen lassen wollte, saß unruhig auf seinem Platz, starrte geistesabwesend zur Tür und fragte sich ständig, eigentlich seit er heute Morgen aufgestanden war:

>Kommt Liz heute oder schwänzt sie lieber, um mich nicht zu sehen? Sie weicht mir immer wieder aus! Ach, wenn ich doch nur die Zeit zurückdrehen könnte!<

Da betrat Liz ganz langsam das Zimmer und erblickte Max auf seinem Platz.

>Mist, ist er doch gekommen. Was er wohl gerade denkt? So wie er gestern gegangen ist…<

Als Max Liz in der Nähe der Tür entdeckte, sank sein Herz in die Hose und er dachte:

>Ich hätte mir denken können, dass Liz keine Stunde schwänzt, so pflichtbewusst wie sie war. Schon gar nicht wegen mir!<

Langsam ging Liz auf ihren Platz, der sich direkt neben Max’ Platz befand, und setzte sich. Sie warf Max einen kurzen Blick zu und begrüßte ihn mit:

„Hey!“

„Hey, Liz! Wie geht es dir?“

„Mh…gut und dir?“

„Naja, ich habe kaum geschlafen nach unserem Gespräch gestern.“

Liz nickte schweigend und strich sich unsicher einige Strähnen aus ihrem Gesicht. Sie blickte ihren Hefter an und fragte Max, um rasch das Thema zu wechseln:

„Was behandeln wir heute eigentlich?“

„Ähm… Ich weiß es nicht. Warte!“

Max blätterte in seinem Hefter herum und suchte einen Zettel bis er ihn gefunden hatte.

„Das Thema heute ist: Vergleich pflanzliche Zellen mit tierischen Zellen!“

„Klingt ja aufregend!“

Max lächelte sie zaghaft an und erwiderte:

„Oh ja! Ich bin gespannt darauf! * g*“

Nun lächelte auch Liz ein wenig und machte einen kleinen Scherz, wodurch Max sie ein wenig neckte und sie Max einen kleinen Stupser in seine Hüfte gab. Max neckte sie weiter. Nun musste auch Liz herzhaft lachen…

Es war fast so wie früher. Aber eben nur fast…

 

Die Stunde verging wie im Flug. Max und Liz verstanden sich wieder gut. Jedoch würde es nie wieder so sein wie zuvor. Aber beide wussten, wie viel sie einander bedeuteten und wie sehr sie einander brauchten – als Freunde!

 

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Touched

Den nachfolgenden Text verfasste ich vor einigen Jahren, entdeckte ich heute wieder und war dieser Szenerie wieder total verfallen. Ich liebe diesen Teil. Doch der Titel gefiel mir nicht mehr so gut, deshalb taufte ich diese Short Story “Touched” und gab ihr ein eigenes heißes Cover.

Bei wattpad.com könnt ihr “Touched” mit eurem Smartphone auch unterwegs abrufen und lesen.

 

 

„Weißt du jetzt was ich meine?“ fragte Max nach.

„Nein, nicht wirklich.“ erwiderte Samantha Kopf schüttelnd, woraufhin Max und Samantha beide zu Daniel blickten, der am anderen Ende des Tisches saß.

„Kannst du…?“frage Max und Sam nickte unterstützend.

„Okay, ich komme rüber. Sam, dreh dich schon mal zu Max und leg deine Hände in seine.“

„Was?“ fragte Sam, die so schon ihrer Meinung nach viel zu nah bei Max saß, weil sie ihr Verlangen nach ihm schon kaum mehr unterdrücken konnte und nun sollte sie ihn auch noch berühren!

Daniel trat nun seitlich an beide heran und meinte zu Samantha:

„Wenn ihr eine Verbindung zwischen euch herstellen wollt, musst du deine Hände in seine legen.“

„Okay.“ gab Sam ziemlich leise und mit zittriger Stimme von sich, wobei sie doch einfach nur normal klingen wollte, so als sei überhaupt nichts.

Sam nahm all ihren Mut zusammen und legte ihre Hände schließlich in die von Max, der sie eingehend beobachtete – wie der Rest ihrer Freunde am Tisch und auch Daniel, der neben ihr stand. Doch Sam nahm nur Max und Daniel wahr.

„Und nun?“ fragte sie mit nervös klingender Stimme.

„Nun blickt euch tief in die Augen!“

>Jetzt das auch noch! Als wäre es nicht schon schlimm genug seine Hände zu berühren…so sinnlich und doch kräftig und so warm. Hilfe! Ich brauche dringend Hilfe! Ein anderer Mann muss her, sofort! Ja, ein anderer Mann, am besten noch heute Abend! JA!< dachte Sam, während sie in den himmelblauen Augen von Max fast vollkommen versank.

„Gut so!“ hörte Sam Daniel nur noch von Weitem an ihr Ohr dringen als auch schon das von ihr gesuchte Bild aus Max’ Kopf zu ihrem wanderte. Wie auch ein weiteres Bild – ein Bild von sich und Max, küssend, verlangend. Sam wurde urplötzlich heiß, riss ihre Hände aus dessen Händen und unterbrach somit die Verbindung.

„Hat es funktioniert?“ wollte Daniel auch sogleich von ihr wissen.

Sam blickte verwirrt von Max und Daniel und wieder zurück. Röte schoss ihr ins Gesicht und sie hörte sich stammeln:

„Äh…was? Oh…ja…“ ehe sie sich schnell umwandte, somit Max Blick auswich, der auch sehr schweigsam auf einmal geworden war, und ihren Teller eingehend musterte.

„Sam? Ist alles in Ordnung mit dir?“ wollte ihre beste Freundin Erica zu ihrer rechten Wissen und legte ihr sanft eine Hand auf ihren Unterarm. Sam blickte kurz zu ihr auf und nickte etwas, versuchte ein Lächeln aufzusetzen und blickte durch die Runde am Tisch. Jedoch vermied sie es, dabei Max anzuschauen.

Fabienne, Max französische Begleitung für diesen Abend, plapperte munter weiter, so als ob sie das ganze gar nicht mitbekommen hatte. Sie erzählte gerade von ihrem Besuch in einem Theater, in dem nur lateinisch gesungen wurde, doch Sam hörte gar nicht zu.

Da berührte Max sie zufällig als er seine Serviette vom Tisch nehmen wollte. Und Sam sah plötzlich wieder dieses Bild vor sich. Max und sie küssend. Nicht freundschaftlich auf die Wange, sondern heiß und innig. Samantha zuckte zusammen, blickte Max mit wütend funkelnden Augen an, der sie ebenso anstarrte. Sam lies ihr Besteck auf den Teller fallen, stand auf und ging.

„Daniel, kann ich dich mal kurz sprechen? Allein!“ bat sie ihn mit lauter Stimme, die eigentlich hätte leiser sein sollen und normaler. Doch ihr jagten die Bilder seit der Verbindung mit Max Angst ein.

„Ähm ja.“

Daniel erhob sich ebenfalls und folgte Sam in die Küche, die bereits dort nervös auf und ab lief und sich die Hände rieb. Als sie Daniel erblickte, blieb sie direkt vor ihm stehen und bat:

„Daniel, kannst du bitte machen, dass die Verbindung zwischen Max und mir wieder aufhört? Bitte! Jedes Mal, wenn wir uns zufällig berühren, blitzen wieder Bilder vor meinem inneren Auge auf. Bilder, die ich nicht sehen will, darf…ach wie auch immer. Bitte, Daniel!“

Daniel blickte Sam sprachlos an, ehe er lächelte und entgegnete:

„Ich kann keine Verbindung beenden, die ich gar nicht erstellt habe.“

„Aber du hast uns doch…“

„Nein, Sam. Ich habe nichts gemacht. Das wart ihr beide selber.“

„Was? Wie?…“ sprachlos und entsetzt zugleich blickte Sam Daniel an.

„Oh…“ gab Daniel leise von sich.

“Was, oh?“ wiederholte Sam mit panischem Gesichtsausdruck und bebender Stimme.

„Ich hatte das zuvor auch noch nicht erlebt. Es muss irgend etwas besonderes zwischen euch sein, wenn eure Verbindung noch immer besteht. Das geht sonst eigentlich nur, so lange man sich berührt und auch nur dann einmal. Aber nicht, wie du mir hier gerade erzählst.“

„Wie bitte?“ Angst machte sich in Sam breit.

„Beruhige dich, Sam. Ich kann zwar eure Verbindung nicht beenden, aber ihr könnt es.“

„Wirklich?“ erleichtert blickte sie Daniel an und hätte ihn beinahe umarmt.

„Ja. Allerdings müsst ihr beide es wollen.“

„Oh, ähm, das sollte kein Problem sein. Denn ich will, dass das sofort aufhört!“

„Gut. Dann muss nur noch Max einverstanden sein und der Spuk hat für euch beide ein Ende.“

„Prima. Danke. Schickst du Max rein, wenn du gehst? Ich will das so schnell wie möglich hinter mich bringen.“

„Okay.“

Daniel verließ lächelnd die Küche und gab Max bescheid, dass Sam ihn allein in der Küche sprechen wollte. Daraufhin stand Max vom Tisch im angrenzenden Raum auf und begab sich in die Küche, in der er eine sehr nervöse Samantha vorfand, die bereits erneut wieder auf und ab lief.

„Sam?“ fragte dieser vorsichtig in den Raum, als Sam auch schon allein beim Klang seiner samtenen seidigen Stimme zusammenfuhr. Max eilte auf sie zu, wollte sie sanft in die Arme nehmen und flüstern, dass doch nur er es ist, als Sam sich auch schon mit erhobenen abwehrenden Händen von ihm entfernte.

„Fass mich nicht an!“

„Was?“

„Fass mich nicht an, Max!“

„Sam, was ist denn mit dir los?“

„Das Gleiche könnte ich dich genauso fragen, Max!“

„Wieso?“

„Weil unsere Verbindung noch immer besteht – jedes Mal, wenn wir uns berühren und sei es nur zufällig.“

„Ich weiß.“ entgegnete Max leicht grinsend.

„Was willst du damit sagen?“

“Nichts, außer, dass ich das auch bemerkt habe.“

„Und was gedenkst du dagegen zu unternehmen?“

„Nichts.“ erwiderte Max ruhig.

„Bitte?“ krächzte Sam auf einmal, da ihre Stimme fast versagte.

„Ich will nichts dagegen machen.“

„Aber…“

Max schüttelte nur den Kopf und trat wieder näher an Sam heran.

„Wir können die Verbindung selbst beenden, hat Daniel gesagt. Wir müssen es nur beide wollen. Und ich will das beenden, hier und jetzt!“ betete Sam alles was schnellstmöglich herunter ehe Max ihr noch näher kam. Doch er lächelte nur und trat noch näher.

„Max, bleib stehen!“ forderte sie ihn auf.

Doch er lief weiter.

„Max, bitte!“ flehte Sam bereits den Tränen halb nahe. Sie konnte einfach nicht noch einmal Max berühren und sehen wie sie sich küssten, weil sie doch wusste, dass er mit Fabienne zusammen war.

Aber Max kam weiter auf sie zu, lächelte sanft und berührte ihre Wange mit seiner Hand und streichelte sie sanft.

„Max, bitte! Hör auf damit!“

Mit zitternden Lippen und bebender Stimme trat sie noch einen Schritt zurück und war an einem der Schränke angelangt, so dass sie nicht weiter rückwärts gehen konnte.

„Ich kann nicht.“ hauchte Max, wieder näher herantretend.

„Warum nicht?“

„Weil ich wissen muss, ob dieses Bild von uns beiden nur meinem Verlangen entspricht oder deinem.“

„Deinem!“ schoss es wie aus einer Kanone aus Sams Mund.

Max lächelte verschmitzt und meinte:

„Also auch von dir!“

„Nein!“ versuchte diese zu protestieren, als sie auch schon Max Lippen auf ihren spürte und jeglicher Versuch des Protestes unterdrückt wurde.

Als Max sich für einen kurzen Augenblick von Sam löste, glühten ihre Wangen und ihre Augen leuchteten verlangend, genauso wie er sie sich in seiner Phantasie immer ausgemalt hatte. Wundervoll, schön, aufregend, sexy. Wieder senkte er seine Lippen auf ihre und wurde dafür belohnt. Denn nun legte sie ihre Arme um seinen Nacken und erwiderte seinen Kuss innig und verlangend, genau wie der seine war.

Da ging die Tür auf und Fabienne brachte einige Teller und Besteck herein. Doch als sie Max und Sam eng umschlungen und sich küssend an einem der Schränke erblickte, lies sie die Teller samt Besteck laut zu Boden fallen, drehte sich um und stürmte aus der Küche.

Max und Sam lösten sich durch das lauten Geklirre voneinander und sahen Fabienne im letzen Augenblick wütend davon stürzen. Sam ließ sofort Max los, weil sie dachte er würde ihr folgen. Doch er tat es nicht. Sam blickte ihn fragend an, Max spürte was Sam mit ihren Blicken ihn fragte, da sie sich noch immer berührten und die Verbindung noch immer zwischen ihnen bestand.

„Sie bedeutet mir nichts. Im Gegensatz zu dir, Sam!“

Sam schüttelte kaum merklich den Kopf als verstünde sie nicht, was er ihr da gerade eben gestanden hatte.

„Ich wollte die ganze Zeit über immer nur dich, Sam!“

 

„Fabienne! Fabienne, was ist denn los?“ fragte Erica Fabienne, als diese aus der Küche stürmte, nachdem ein lautes Krachen die Wohnung erschauerte. Fabienne steuerte auf die Garderobe zu, griff sich ihre Jacke und ihre Tasche als Erica sie bereits eingeholt hatte und noch einmal fragte, was denn los sei. Fabienne blickte Erica an, Tränen standen ihr in den Augen und als sie antwortete, zitterte ihre Stimme: „Max und Samantha…no no no!“

Wütend fuhr sie herum, wies in Richtung Küche und stampfte den Flur entlang zur Wohnungstür, riss diese auf, stürmte hinaus und lies diese mit einem lauten Krachen ins Schloss fallen. Erica blickte einen Augenblick auf die geschlossene Tür, lies noch einmal alles in ihrem Kopf Revue passieren und lief anschließend in Richtung Küche. Vorsichtig öffnete sie die Tür und traute ihren Augen nicht. Sam und Max standen dort eng umschlungen und küssten sich zärtlich. Ein breites Grinsen machte sich auf ihrem Gesicht breit und sie schloss freudig wieder die Tür ohne hineingegangen zu sein.

>Na endlich haben sie es geschafft!< strahlte Erica vergnügt vor sich hin als sie sich wieder dem Tisch näherte und Platz nahm. Daniel blickte sie erwartungsvoll an.

„Und?“

„Ich glaube, wir sollten jetzt lieber nicht in die Küche gehen.“ gab Erica grinsend von sich, wurde aber immer noch von Daniel fragend angesehen.

„Die zwei sind gerade eifrig miteinander beschäftigt!“ fügte Erica viel sagend hinzu und Daniel rutschte heraus:

„Na endlich! Ich dachte schon die brauchen ewig!“

„Was, du wusstest davon?“

„Naja…irgendwie schon. Hast du nie Max ‘Blicke gesehen, die er Sam immer zuwarf?“

„Nein, dafür aber die von Sam zu Max!“

Beide mussten loskichern.

„Was lacht ihr denn so?“ ertönte plötzlich Max’ Stimme hinter ihnen und gleich darauf tauchte auch Samantha auf.

„Ach nichts Wichtiges.“ gab Erica grinsend von sich.

„Und, habt ihr die Verbindung nun erfolgreich unterbinden können?“ wollte Daniel wissen und zwinkerte Erica vielsagend zu.

„Ich…äh…“ Samantha errötete völlig und verschwand wieder in der Küche, wo sie sich erst einmal ein Glas aus einem Schrank nahm, dieses mit Wasser füllte und einen kräftigen Schluck nahm. Anschließend lehnte sie sich wieder an einen der Schränke und ihr wurde wieder klar, was erst vor wenigen Minuten passiert ist – genau in dieser Küche. Ihr wurde warm, sehr sehr warm und ein glückliches Lächeln machte sich auf ihrem Gesicht breit.

Nach einer weiteren Minute stellte sie das Glas weg, nahm Handfeger und Kehrschaufel zur Hand und beseitigte die Scherben, die durch Fabienne entstanden sind.

Max stand unterdessen noch immer vor der Küchentür Erica und Daniel gegenüber, die ihn erwartungsvoll anschauten.

„Max, was ist nun?“ wiederholte Daniel Ericas Frage.

„Äh also die Verbindung…ja, wie soll ich sagen. Also Sam und ich…“

„Ihr habt euch geküsst!“ platzte Erica Freude strahlend heraus, eilte auf ihn zu und umarmte ihn.

„Endlich!“

“Endlich?“ fragte Max verwirrt.

“Endlich.“ bestätigte nun auch Daniel Ericas Statement.

“Wie meint ihr das?“

„Wie sollen wir das schon meinen?! Wir haben die ganze Zeit darauf gewartet und mit angesehen, welch sehnsüchtige Blicke ihr euch immer wieder heimlich zugeworfen hattet.“

„Ich…äh…“ verlegen kratzte Max sich am Kopf und blickte zu Boden.

„Schon gut, Max. Dafür braucht sich doch keiner schämen. Und nun hol endlich Samantha aus der Küche, damit wir dieses Ereignis feiern können!“ strahlte Erica Max freudig an.

 

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